"Derzeit in den USA arbeitende Wissenschaftler wollen wir dort für eine Tätigkeit im Leipziger Forschungsraum interessieren, um unsere Universität mit hochqualifiziertem Personal weiterzuentwickeln", sagt der Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Dr. Matthias Schwarz, der die Universität Leipzig in Kalifornien vertreten wird.
GAIN (German Academic International Network) gibt einen Überblick über Fördermöglichkeiten aller großen Forschungs- und Förderorganisationen für die transatlantische Kooperation und Rückkehr. Die dreitägige Jahreskonferenz beschäftigt sich in verschiedenen Formaten mit Karrierewegen und Zukunftsperspektiven für Wissenschaftler in Deutschland und Europa. Eingeladen sind große deutsche Universitäten ebenso wie andere Forschungseinrichtungen und hochrangige Vertreter aus Politik und Wirtschaft. "Mit der Teilnahme der Universität Leipzig wird auch das internationale Netzwerk unserer Hochschule weiter ausgebaut", so Schwarz weiter.
Die Universität Leipzig nutzt GAIN bereits seit mehreren Jahren erfolgreich als Instrument zur Nachwuchseinwerbung und -förderung. Dr. Aron Varga, der heute an der Fakultät für Chemie und Mineralogie der Universität Leipzig (Institut für Technische Chemie) und am Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung als Junior-Forschungsgruppenleiter tätig ist, wurde durch die Tagung im September 2011 auf die Leipziger Universität aufmerksam.
"Wegen der relativen Unabhängigkeit der Forschung und der sehr guten Arbeitsbedingungen, wie zum Beispiel vorhandene Großgeräte, habe ich darüber nachgedacht, an die Universität Leipzig zu kommen", erinnert sich der Chemiker, der vorher an der Universität Cambridge (UK) und anschließend am California Institute of Technology (Pasadena, USA) tätig war. "Vor Ort gänzlich überzeugt haben mich dann die hochmotivierten, kreativen Mitarbeiter." Seit Mitte Juni dieses Jahres arbeitet Varga - in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bernd Abel - an hocheffizienten elektrochemischen Energieumwandlern, wie zum Beispiel Brennstoffzellen oder Wasserspaltungsanlagen.
Aktuell auf der GAIN-Konferenz erwartet werden über 400 aufstrebende Postdoktoranden wie Varga, die derzeit an führenden Universitäten in den USA, wie Harvard oder Berkeley, oder in Kanada forschen und an den Wissenschaftsstandort Deutschland zurückkehren möchten. Sie kommen aus allen wissenschaftlichen Fachgebieten - insbesondere aus Biologie, Medizin, Chemie, Physik, Informatik, Ingenieur- und Geisteswissenschaften. "Für junge Wissenschaftler bietet die Tagung ausgezeichnete Möglichkeiten, Kontakte nach Deutschland zu knüpfen", erklärt Varga die Chancen einer Teilnahme.
"In diesem Jahr kann ich den GAIN-Teilnehmern auf der integrierten Jobmesse wieder aktuelle Stellenangebote unserer Universität und hochattraktive wissenschaftliche Arbeitsfelder näher bringen, etwa in dem Biodiversitätszentrum iDiv und in den Digital Humanities", erläutert Schwarz, der von 1997 bis 1999 selbst als Postdoktorand und später als Assistant Professor an den Universitäten von Stanford und Chicago tätig war.
Er wird auf der Tagung nicht nur die Universität Leipzig präsentieren, sondern auch Karrierechancen und Zukunftsperspektiven, konkret in Ostdeutschland, aufzeigen. "Im Mittelpunkt stehen fachspezifische Fragestellungen und praktische Tipps für die Zeit nach dem Postdoc. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich nur betonen, dass insbesondere ein breites wissenschaftliches Netzwerk den Schritt zurück nach Deutschland vereinfacht und die individuellen Karrierechancen erhöht." Schwarz selbst wurde nach einem Jahr im Leipziger Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften im Jahr 2000 als Mathematik-Professor an die Universität Leipzig berufen.
Kontakt
Prof. Dr. Matthias Schwarz
Prorektor für Forschung und Nachwuchsförderung der Universität Leipzig
Telefon: +49 341 97-30020
E-Mail: prorektor.forschung(at)uni-leipzig.de
Web: http://www.gain-network.org/