StartseiteLänderAmerikaKanadaPolarregionen im Wandel 1: ThinIce - Auftauende industrielle Hinterlassenschaften in der Arktis - eine Bedrohung für Permafrost-Ökosysteme; Leitantrag; Vorhaben: Bewertung der Stabilität industrieller Altlastdeponien

Polarregionen im Wandel 1: ThinIce - Auftauende industrielle Hinterlassenschaften in der Arktis - eine Bedrohung für Permafrost-Ökosysteme; Leitantrag; Vorhaben: Bewertung der Stabilität industrieller Altlastdeponien

Laufzeit: 01.09.2023 - 31.12.2026 Förderkennzeichen: 03F0943A
Koordinator: Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung - Institut AWI - Forschungsstelle Potsdam

Dieses Teilprojekt (ThinIce-AWI) beschäftigt sich mit der Bewertung der Stabilität industrieller Altlastdeponien, die durch auftauenden Permafrost beeinträchtigt werden. Untersuchungsregion ist das Mackenzie-Delta in den kanadischen Nordwest-Territorien, in dem vor allem zwischen den 1970er und 1990er Jahren intensiv nach Öl- und Gasvorkommen gesucht wurde. Die bei den Bohrungen eingesetzten und oft umweltschädlichen Substanzen wurden in Bohrschlammgruben deponiert. Mehr als 230 solcher Bohrschlammgruben wurden im Mackenzie-Delta angelegt. Ihre strukturelle Integrität ist unmittelbar an die Stabilität des umgebenden Permafrostbodens gekoppelt. Aktuelle und zukünftige Klimaveränderungen können folglich dazu führen, dass Schadstoffe mobilisiert, also freigesetzt werden. In diesem Teil des Verbundprojekts werden die vergangenen, aktuellen und erwarteten klimatischen Rahmenbedingungen der Untersuchungsregion analysiert, um deren Auswirkungen auf den thermischen und hydrologischen Zustand des Permafrosts und der Bohrschlammgruben zu untersuchen. Dazu werden eine Reihe von Messungen an verschiedene Standorten im Untersuchungsgebiet durchgeführt, die die Grundlage für umfangreiche Simulationen zur Stabilität einzelner Bohrschlammgruben bilden. Das Projekt wird detaillierte Erkenntnisse zu den thermo-hydrologischen Prozessen an Bohrschlammgruben liefern. Damit wird eine solide methodische Grundlage für Risikobewertungen auch an anderen kontaminierten Standorten in der Arktis (z. B. Abfalldeponien) geschaffen. Das übergeordnete Ziel des Verbundprojekts ist die Bewertung der ökologischen und sozioökonomischen Risiken, die mit der Mobilisierung von industriellen Altlasten in der Region des Mackenzie-Deltas verbunden sind. Die Simulationen dieses Teilprojekts werden mit Karten, die das aktuelle und künftige Schadstoffmobilisierungspotenzial der Untersuchungsregion veranschaulichen, eine wichtige Grundlage dafür liefern.

Verbund: Polarregionen im Wandel 1: ThinIce Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Redaktion: DLR Projektträger Länder / Organisationen: Kanada Themen: Förderung Umwelt u. Nachhaltigkeit

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