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Bericht zum Stand der Wissenschaft in Lateinamerika

Berichterstattung weltweit

Der aktuell veröffentlichte Bericht aus dem Jahr 2017 zeigt unter anderem, dass die Patentanmeldungen aus lateinamerikanischen Ländern über den untersuchten Zeitraum von 2006-2015 ein Wachstum von 30 Prozent verzeichneten. Dieses Wachstum wurde - wie die Forschung und Entwicklung insgesamt - von wenigen Ländern und wesentlich von der öffentlichen Förderung getragen. Der Bericht legt ferner dar, dass die Forschung weiterhin sehr stark auf die Hochschulen beschränkt ist.

Der diesjährige Bericht zum Stand der Wissenschaft in Iberoamerika ("El estado de la ciencia en Iberoamérica 2017") wurde vom Netzwerk für Wissenschafts- und Technologieindikatoren (Red de Indicadores de Ciencia y Tecnología - Ricyt) erstellt und in Buenos Aires vorgestellt.

Der Bericht weist darauf hin, dass Lateinamerika immer noch eine geringe Anzahl von Patentanmeldungen aufweist. Zwar stieg die Zahl der Patentanmeldungen aus Chile und Kolumbien auf das Fünf- bzw. Dreifache, dieses Wachstum bezieht sich jedoch auf eine sehr kleine Ausgangsbasis. In absoluten Zahlen gemessen wurde der verzeichnete Anstieg primär von Brasilien und Mexiko getragen. Eine gegenläufige Entwicklung zeigte Argentinien mit einem Rückgang um 40 Prozent.

Die Forschung, so führt der Bericht fort, konzentriert sich weiterhin auf die lateinamerikanischen Universitäten - zum Nachteil der Industrieforschung: An ihnen arbeiten 75 Prozent der lateinamerikanischen Forscher, verglichen mit weniger als 40 Prozent in Ländern der Europäischen Union.  Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der lateinamerikanischen Hochschulen ist der hohe Grad der internationalen Zusammenarbeit, belegt durch die Beobachtung, dass wissenschaftliche Arbeiten aus der Region besonders häufig gemeinsam von Autoren aus unterschiedlichen Ländern publiziert werden.

Der Bericht zeigt, dass sich die Forschung mit einem Anteil von 88 Prozent auf drei Länder (Brasilien, Argentinien und Mexiko) konzentriert, und sich überwiegend aus der öffentlichen Förderung trägt.

Dies spiegelt sich auch in den Universitäten wider, die in dem analysierten Jahrzehnt die meisten Artikel produzierten: die Universität São Paulo mit 67.734 Publikationen, gefolgt von der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) (25.688) und der Staatlichen Universität von Campinas (18.393). Die Plätze 4 bis 10 werden von vier weiteren brasilianischen Einrichtungen sowie jeweils einer mexikanischen, chilenischen und argentinischen belegt.

Der Bericht attestiert Lateinamerika eine hohe Produktivität seiner Forschung: Mit einem Anteil von 3,5 Prozent an den weltweiten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung ist Lateinamerika an 4,45 Prozent der Publikationen beteiligt.

Zum Nachlesen (Spanisch):

Quelle: SciDevNet Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: Argentinien Bolivien Brasilien Chile Costa Rica Ecuador El Salvador Guatemala Kolumbien Kuba Mexiko Nicaragua Paraguay Peru Uruguay Venezuela sonstige Länder Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Innovation Strategie und Rahmenbedingungen

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