Aufbau eines kolumbianisch-deutschen Netzwerks zur Charakterisierung der Unterwasserwelt vor Kolumbien

Die kolumbianische Karibik zählt zu den vielfältigsten Küstengebieten der Erde. Sie beherbergt unterschiedlichste Lebensräume, die für Kolumbien wichtige Ökosystemleistungen erbringen. Für Lebensräume, die einem rapiden Rückgang unterliegen, hat die kolumbianische Regierung ihre nachhaltige Bewirtschaftung zu einer nationalen Aufgabe erklärt. Der Mangel an Meeresbodenuntersuchung macht eine nachhaltige Bewirtschaftung jedoch schwierig. Ziel unseres Projekts ist es, eine Partnerschaft für die Charakterisierung der Unterwasserwelt und für die Umsetzung einer ökosystemorientierten Bewirtschaftung und Politik aufzubauen. Die spezifischen Ziele sind -Aufbau eines Netzwerks zur Förderung der Zusammenarbeit in Meereswissenschaft und Technologie. -Stärkung der Kapazitäten kolumbianischer Wissenschaftler*innen und Fachleute bei der Kartierung von Meeresboden und Unterstützung bei der Umsetzung nationaler Vorhaben. -Entwicklung von Arbeitsabläufen für die Erfassung und Interpretation von Meeresbodendaten, die auf kolumbianische Bedingungen zugeschnitten sind. -Entwicklung eines Antrags. Das Projekt umfasst eine zehntägige Schulung zur Habitatkartierung sowie ein zweitägiges Seminar in Kolumbien. In Kiel finden Besuche kolumbianischer Forscher*innen statt und eine sogenannte "Splitter" Veranstaltung im Rahmen einer Konferenz. Das Projekt integriert das Fachwissen und die Expertise von GEOMAR und Wissenschaftler*innen der Universität Kiel mit der Expertise und den lokalen Kenntnissen von Mitarbeitenden der Universidad Pontificia Bolivariana. Perspektivisch sehen wir große Chancen im Bereich der Habitatkartierung vor Kolumbien auch in Hinblick auf aktuelle Initiativen zum Schutz mariner Lebensräume, zur nachhaltigen Bewirtschaftung, und Dekarbonisierung. Wir gehen davon aus, dass sich durch die Kooperation die Chancen Kolumbiens auf internationale Finanzierung erhöht und der Aufbau eines Modells die Vernetzung von Wissenschaft, Industrie und Regierung zusammenbringt.