Ziel dieses Mobilitätsprojekts ist es, durch gemeinsame Veranstaltungen Möglichkeiten für die Umsetzung einer regionalen Energieproduktion, evtl. gekoppelt mit stofflicher Nutzung, durch modulare Vergärungsanlagen mit biogenen Reststoffen in kolumbianischen Regionen ohne zentrale Energieversorgung oder hohe Mengen ungenutzter biogener Reststoffe aufzuzeigen. Es gibt mehrere Herausforderungen, wie z.B. ein dezentraler, autarker, robuster und gleichzeitig extrem kostengünstiger Betrieb unter Berücksichtigung der vorhandenen Infrastruktur und der Transportlogistik in ländliche und abgelegene Regionen. Insbesondere besteht die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Betriebs ohne hohe Wartungskosten und einer Fernüberwachung bei Störungen. Gleichzeitig muss der Betrieb auf der bestehenden Infrastruktur für die Stromversorgung basieren. Das Projekt ist im Themenbereich Biotechnologie anzusiedeln, behandelt aber auch Themen wie Umwelt und Nachhaltigkeit. Für deutsche Wissenschaftler, die an der Flexibilisierung der Energieerzeugung (in diesem Fall Biogas oder Säurefermentation) arbeiten, ist die ländliche Region in Kolumbien ein ideales Beispiel und gleichzeitig eine Herausforderung zur Lösung von Energiefragen in Versorgungsinseln. Auch in Deutschland finden diese Konzepte der regionalen Energieversorgung im Zuge der Energiewende zunehmend Beachtung. Es besteht die Notwendigkeit, Biogasanlagen in regional geschlossene Stoffkreisläufe zu integrieren. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Konzepte entwickelt, die durch geeignete Substratvorbehandlung, Prozessführung und modellgestützte Steuerung eine flexiblere Nutzung der Substrate ermöglichen. Hier setzt dieses Projekt an: Die in Deutschland im letzten Jahrzehnt gewonnenen Erkenntnisse werden mit kolumbianischen Experten unter Berücksichtigung der kolumbianischen Verhältnisse diskutiert, wobei neben der Energieversorgung auch der Bedarf an Düngemitteln zur Bodenverwertung in einigen Regionen berücksichtigt wird.
Begleitendes Mobilitätsprojekt zu: Wertschöpfung biogener Reststoffe durch dezentrale Biomassenutzung
Laufzeit:
01.05.2021
- 31.12.2023
Förderkennzeichen: 01DN21003
Koordinator: Technische Universität Berlin - Fakultät III - Prozesswissenschaften - Institut für Biotechnologie - Fachgebiet Bioverfahrenstechnik
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Kolumbien
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften