Bilaterales Konsortium für funktionelle und angewandte mikrobiologische Diversitätsforschung

Kolumbien verfügt über Ökosysteme mit einer außergewöhnlichen, aber weitgehend unerforschten Biodiversität. Zudem unterscheiden sich viele landwirtschaftliche Produktionssysteme Kolumbiens in ihren klimatischen und sozioökonomischen Gegebenheiten von den gut erforschten Anbausystemen Europas und Nordamerikas. Aufbauend auf Ergebnissen der vorangegangenen bilateralen Zusammenarbeit soll mit dem beantragten Projekt ein Konsortium und eine tragfähige Gesamtstrategie für zukünftige langfristige Forschungsarbeiten etabliert werden. Um die Diversität, die biogeochemischen Funktionen und Anwendungspotentiale mikrobieller Gemeinschaften in kolumbianischen Ökosystemen und Agrar-System zukünftig untersuchen zu können, werden in dem Vorhaben vier Themenschwerpunkte bearbeitet: (1) Identifizierung molekularbiologischer und kulturgestützter Techniken und des technologischen Entwicklungsbedarfs für die Erforschung charakteristischer Ökosysteme und Agrar-Systeme in Kolumbien, (2) Ansätze für den langfristigen Zugang zu den benötigten Omics-Technologien, Datenbanken und bioinformatischen Auswertepipelines, (3) Konzeption eines kolumbianischen Mikrobiellen Ressourcenzentrums durch Vernetzung der bestehenden Sammlungen und enge Kooperation mit dem Leibniz-Institut DSMZ und (4) zukünftige Strategien zur Erschließung und Nutzung der mikrobiellen Diversität in der Biotechnologie und Landwirtschaft. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs werden durch eine frühzeitige Einbindung in die Projektarbeit, die Entwicklung spezifischer Trainingsangebote und durch den Anwendungsbezug des vorliegenden Projekts attraktive Ausbildungsmöglichkeiten entwickelt. Durch eine Reihe komplementärer Austauschmaßnahmen soll so ein langfristiges Forschungsprogramm entwickelt und nachfolgend eine Antragstellung auf europäischer bzw. nationaler Ebene ermöglicht werden