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Leipziger Informatik startet Kooperation mit Universität Princeton

Erfolg für den Bereich der digitalen Sozial- und Geisteswissenschaften an der Universität Leipzig: Das Institut für Informatik wird in Zukunft mit der US-amerikanischen Eliteuniversität Princeton zusammenarbeiten. Die Amerikaner übernehmen in Leipzig entwickelte Analysestrategien für die Auswertung großer Textmengen im Rahmen eines politikwissenschaftlichen Projekts.

Für die Kooperation wurde vor wenigen Tagen eine Absichtserklärung zwischen dem Institut für Informatik der Universität Leipzig, der Helmut Schmidt Universität Hamburg und dem Liechtenstein Institute on Self Determination an der Universität Princeton unterzeichnet. Sie sieht eine Zusammenarbeit bei der technischen Infrastruktur, insbesondere bei der Sentimentanalyse, vor. Bei der Sentimentanalyse werden Texte automatisiert auf positive oder negative Haltungen zu bestimmten Themen untersucht. Neben der Zusammenarbeit bei der technischen Infrastruktur sind auch gegenseitige Forschungs- und Lehraufenthalte sowie gemeinsame Forschungsanträge geplant.

"Die Kooperation mit einer so renommierten Universität wie Princeton ist für uns natürlich ein großer Erfolg. Das zeigt die Qualität der technischen Analyseinstrumente, die im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften an der Leipziger Informatik entwickelt werden", sagt Prof. Dr. Gerhard Heyer, Lehrstuhlinhaber der Abteilung Automatische Sprachverarbeitung des Instituts für Informatik der Universität Leipzig und Unterzeichner der Absichtserklärung mit Princeton.

Anfang Februar waren Vertreter der Leipziger Informatik und des Lehrstuhls für Politische Theorie der Helmut Schmidt Universität Hamburg in die USA gereist, um Anwendungsmöglichkeiten zur Analyse großer Datenmengen für die Geisteswissenschaften vorzustellen und die Kooperationspläne zu besprechen. Vertreter der Universität Princeton hatten sich an die Leipziger Informatik gewandt, weil sie auf das Projekt ePol aufmerksam geworden waren. ePol ist eine Kooperation zwischen der Leipziger Informatik und dem Fachbereich der Politischen Theorie an der Helmut Schmidt Universität Hamburg und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. ePol hat den Forschungsschwerpunkt Postdemokratie und Neoliberalismus. Im Rahmen des Projekts werden Artikel vier deutscher Zeitungen in den Jahren von 1949 bis 2011 auf die Nutzung neoliberaler Argumentationen in der bundesdeutschen Politik untersucht.

Die Abteilung Automatische Sprachverarbeitung der Informatik der Universität Leipzig entwickelt dafür die technischen Analysekomponenten. Mit dem sogenannten Text Mining können Bedeutungsstrukturen in großen Textmengen erkannt und für geistes- und sozialwissenschaftliche Fragestellungen ausgewertet werden. Schon länger bildet der Bereich digitale Geisteswissenschaften einen Schwerpunkt der Forschung des Leipziger Instituts für Informatik.

Kontakt:

Gregor Wiedemann
Abteilung Automatische Sprachverarbeitung / Institut für Informatik
Tel.: +49 341 97 32282
E-Mail: gregor.wiedemann(at)informatik.uni-leipzig.de

Quelle: Universität Leipzig Redaktion: Länder / Organisationen: USA Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss. Information u. Kommunikation

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