StartseiteLänderAmerikaUSAVolkswagenStiftung fördert Fellowship: Neurowissenschaftler wechselt vom MIT nach Tübingen

VolkswagenStiftung fördert Fellowship: Neurowissenschaftler wechselt vom MIT nach Tübingen

Die VolkswagenStiftung fördert mit einem neuem Fellowship ein Forschungsprojekt zur Entstehung der Intelligenz. Mit dem neu geschaffenen Förderinstrument ist es gelungen, einen exzellenten Nachwuchswissenschaftler für die Universität Tübingen zu gewinnen.

Der Neurowissenschaftler Dr. Jonas Rose wechselt vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA) an das Institut für Neurobiologie der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Seine Arbeit am Lehrstuhl für Tierphysiologie wird für insgesamt fünf Jahre mit rund 900.000 Euro gefördert. Mit dem 2013 geschaffenen „Freigeist-Fellowship“ fördert die VolkswagenStiftung junge Wissenschaftler mit außergewöhnlichen Forschungsansätzen. Rose erforscht die Entstehung von kognitivem, intelligentem Verhalten und arbeitet dabei mit Krähen als Modell.

Traditionell legen Forscher die Annahme zugrunde, dass die Intelligenz eines Tieres sich durch seinen Verwandtschaftsgrad zum Menschen bemessen ließe. Dieser These folgend dürften Vögel, deren Entwicklungslinien sich bereits vor 320 Millionen Jahren von denen der Säugetiere getrennt haben, keinesfalls so intelligent sein wie beispielsweise Schafe. Der Umstand, dass Krähen jedoch ein wesentlich größeres Verhaltensrepertoire als viele Säugetiere besitzen, lässt darauf schließen, dass sich unsere kognitiven Fähigkeiten nicht ausschließlich auf einen gemeinsamen Vorfahren beziehen können. Also muss sich Intelligenz unabhängig voneinander herausgebildet haben.

In seinem Projekt „A Bird's Eye View on the Evolution of Cognition: Crows as a New Model for Cognitive Neuroscience“ geht Rose dieser Theorie nach: Anhand von Experimenten mit Krähen erforscht er die kognitiven Fähigkeiten von Vögeln, um – im Vergleich mit Säugetieren – neue Erkenntnisse über die notwendigen Strukturen zur Informationsverarbeitung zu gewinnen.

Die VolkswagenStiftung will mit dem fachoffenen Förderprogramm „Freigeist-Fellowship“ jährlich bis zu 15 Nachwuchswissenschaftler unterstützen. Es richtet sich an Postdocs, die unkonventionelle Wissenschaft betreiben wollen. Damit möchte die Stiftung interdisziplinäre und außergewöhnliche Forschungsprojekte auf hohem Niveau an deutschen Hochschulen ermöglichen. Insgesamt wurden in der ersten Runde 8,2 Millionen Euro an elf Nachwuchswissenschaftler vergeben.

Kontakt

Dr. Jonas Rose
Universität Tübingen
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Lehrstuhl Tierphysiologie
jonasr(at)mit.edu

Quelle: Eberhard Karls Universität Tübingen Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: USA Themen: Förderung Fachkräfte Bildung und Hochschulen Lebenswissenschaften

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