Kendyr-Varietäten (Apocynum venetum, Apocynum pictum) sind Teil der natürlichen Vegetation Mittelasiens und zeichnen sich im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Standardkulturen durch hohe Salztoleranz beim Wachstum und der fehlenden Notwendigkeit einer Zusatzbewässerung bei einer Kultivierung aus. Gründe liegen in der langen Pfahlwurzel der Pflanze und Ihrer Nutzung als Dauerkultur. Durch ihren interessanten Gehalt an Bastfasern in den Stängeln rückt Apocynum in das Interesse einer industriellen textilen Nutzung als mögliche Alternative oder Ergänzung von Baumwolle. Nach entsprechender Auflösung und Reinigung sind Faserfeinheiten von 3-4 dtex erzielbar. Diese Feinheiten sind vergleichbar mit Baumwolle und können mit Flachs oder Hanf nicht erreicht werden. In einem Definitionsprojekt soll nach geeigneten Partnerstrukturen für ein F&E-Projekt gesucht werden. Im Rahmen von Tastversuchen werden Garne und Gewebe hergestellt und Kenndaten ermittelt, auf deren Grundlage potenzielle Nutzer aus der Textilindustrie für Apocynumverarbeitung interessiert werden. Neben der Gewinnung alternativer und umweltfreundlicher Textilrohstoffe für den deutschen Markt, steht die Etablierung deutscher Land- und Textiltechnologien in Mittelasien im Focus.
Definitionsprojekt Kendyrtex - Wiederinkulturnahme versalzener Ackerstandorte Zentralasiens mit angepassten Rohstoffpflanzen (Kendyr) sowie textile Wertschöpfung als Alternative zur Baumwolle
Laufzeit:
01.09.2018
- 28.02.2019
Förderkennzeichen: 01DK18015
Koordinator: Sachsen-Leinen e.V.
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Kasachstan
Kirgisistan
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit