Die im vorliegenden Teilprojekt 6 vorgesehene Methodik der fernerkundlichen Überwachung eines Staudamms ergänzt in synergistischer Weise die in den anderen Teilprojekten lokal erhobenen Messdaten. Die eingesetzte Fernerkundungstechnik ist eine Form der SAR-interferometrie (InSAR) und erlaub die Ableitung von Oberflächendeformationen im Millimeter-Bereich mit einer hoher räumlichen Auflösung. Synergistisch ist der Ansatz einerseits in räumlicher Hinsicht, da die fernerkundliche Datenerhebung ein sehr dichtes Messpunktnetz auf dem Staudamm, sowie des umgebenden Geländes liefern kann. Die tatsächliche Messpunktdichte hängt von lokalen Gegebenheiten (z.B. Vorhandensein von Vegetation) sowie den zur Verfügung stehenden Satellitendaten ab. Typischerweise kann aber eine durchschnittliche Messpunktdichte von einigen tausend Messpunkten pro Quadratkilometer erwartet werden. Der Ansatz eignet sich daher ideal dafür, potentielle räumliche Deformationsunterschiede auf dem Bauwerk zu identifizieren, sowie den möglichen Einfluss der Umgebung hinsichtlich der Staudammstabilität einzuschätzen. Synergistisch ist der Ansatz der InSAR-Überwachung zudem im Sinne der zeitlichen Auflösung der verschiedenen Messverfahren. Während lokal installierte Sensoren fast kontinuierlich beziehungsweise in hoher Frequenz Messdaten am Bauwerk erzeugen können, ist die fernerkundliche Überwachung auf Überflüge von Satelliten angewiesen. Im vorliegenden Teilprojekt sollen Daten des deutschen Satelliten TerraSAR-X herangezogen werden. Dieser weist eine Wiederholrate von 11 Tagen auf, welche zugleich das kleinstmögliche zeitliche Auflösungsintervall darstellt. Es werden somit über einen langen Zeitraum (theoretisch viele Jahre) langzeitliche Trends mit hoher Genauigkeit und mit einer hohen räumlichen Abtastrate gemessen.
Verbundprojekt: CLIENT II - MI-DAM; Multiparameter Beobachtung und Echtzeit Risikobewertung von Wasserkraftwerken in der Kirgisischen Republik; Vorhaben: TerraSAR-X Erdbeobachtungsdaten
Laufzeit:
01.10.2017
- 30.09.2020
Förderkennzeichen: 03G0877E
Koordinator: Airbus Defence and Space GmbH
Verbund:
CLIENT II: MI-DAM
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Kirgisistan
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit
Weitere Informationen
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