Die Steppen Eurasiens sind seit Jahrtausenden Lebensraum mobiler ViehhalterInnen für die Milch seit jeher ein wesentlicher Bestandteil der Ernährungsökonomie ist. In der Mongolei und Kirgistan haben Traditionen der Milchfermentation zum Ende des 20. Jahrhunderts erneut an enormer Bedeutung gewonnen: Millionen von Menschen auf dem Land sind heute wieder auf die Milch ihrer Tiere angewiesen um zu überleben. "Mobile Mikroben" beschäftigt sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Milchverarbeitung und Milchsäurebakterien. In ihrer mikrobiellen Diversität birgt Milch bedeutende sozioökonomische Potentiale, die – insofern ihr Erhalt gewährleistet wird – eine entscheidende Rolle für die Ernährungssicherung und Gesundheit zukünftiger Generationen spielen können. MoM setzt sich zum Ziel die mikrobielle Vielfalt in Milchprodukten und ihren Wert für die heutige Gesellschaft zu identifizieren und zu analysieren. Dazu bedarf es eines holistischen Ansatzes, der wissenschaftliche Disziplinen überschreitetund mit praktischer Expertise der Milchverarbeitung sowie politischem Handlungswillen zusammenbringt. MoM wird WissenschaftlerInnen, HirtInnen, zivilgesellschaftliche und staatliche Akteure aus Kirgistan, der Mongolei, Russland und Deutschland in Dialog bringen um die Milchkulturen der eurasischen Steppen durch neue Formen des Wissenstransfers zu erforschen und nachhaltige Maßnahmen zum Erhalt dieser Kulturen einzuleiten. Somit wird den sozioökonomischen, ökologischen und gesundheitlichen Herausforderungen, mit denen kleinbäuerliche MilchproduzentInnen konfrontiert werden, entgegengetreten. Zentrales Augenmerk wird in diesem Rahmen auf das One-Health Konzept gelegt, das tiefgreifende Lösungsansätze für die relevanten Problemstellungen bietet. Wir werden MoM durch transdisziplinäre Zusammenarbeit analytisch, pädagogisch und kommunikativ gestalten um den Wert eurasischer Milchkulturen zu einem zentralen Thema regionaler und globaler Debatten zu machen.
Mobile Mikroben: Milchvielfalt und Ernährungssouveränität in den Steppen Eurasiens
Laufzeit:
01.04.2019
- 30.09.2019
Förderkennzeichen: 01DK19009
Koordinator: Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Kirgisistan
Mongolei
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften