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EU-Kommission bewilligt internationales Projekt zur Europäischen Außenpolitik an Konsortium unter Federführung der Freien Universität Berlin

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die EU-Kommission hat für ein Projekt zur Erforschung der Außenpolitik der EU fünf Millionen Euro bewilligt. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen von März 2018 insbesondere Sicherheitsprobleme und umstrittene Ordnungen in der östlichen Nachbarschaft der Europäischen Union und im Mittelmeerraum. An dem Projekt sind 14 Institutionen in 12 Ländern beteiligt.

Im Rahmen des Projekts „Europe’s External Action and the Dual Challenges of Limited Statehood and Contested Orders” (EU-LISTCO) sollen unter anderem die Möglichkeiten der EU und ihrer Mitgliedsstaaten analysiert werden, die gesellschaftlichen und politischen Widerstandskräfte in der Nachbarschaft der EU zu fördern, um mit den Sicherheitsrisiken und –bedrohungen in Räumen begrenzter Staatlichkeit umzugehen. Das Projekt wird im Rahmen des Horizon-2020-Programms der EU gefördert. Das Projekt wird von März 2018 bis Februar 2021 von der EU-Kommission gefördert.

Partner der Freien Universität sind zum einen renommierte Forschungsinstitutionen wie das Europäische Hochschul-Institut in Florenz, das Institut d’Etudes Politiques (Sciences Po) in Paris, das Interdisciplinary Center im israelischen Herzliya, die Bilkent-Universität in Ankara und das Peace Research Institute Oslo (PRIO). Zum anderen arbeiten renommierte Think-Tanks in Berlin, Rom, Brüssel, Warschau, Barcelona, Kiew, Tiflis und Ramallah in EU-LISTCO zusammen, unter anderem die außenpolitische Beraterin der Hohen Vertreterin der EU für die Außen- und Sicherheitspolitik. Ein besonderes Merkmal von EU-LISTCO ist der institutionalisierte Wissensaustausch mit Praxispartnerinnen und Partnern in den deutschen, französischen und italienischen Außenministerien sowie dem Europäischen Auswärtigen Dienst in Brüssel. EU-LISTCO europäisiert somit die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen Politikwissenschaftlern an der Freien Universität Berlin und dem Auswärtigen Amt.

Zwei Risiken charakterisieren das regionale und globale Sicherheitsumfeld der Europäischen Union und stellen die europäische Politik vor fundamentale Herausforderungen: Einerseits sind die EU-Staaten in Teilen umgeben von Räumen begrenzter Staatlichkeit – also Staaten, deren Regierungen zu schwach sind, um allgemeinverbindliche Regeln und das Gewaltmonopol durchzusetzen. Anderseits werden die liberalen und demokratischen Werte, auf denen die EU begründet ist, von autoritären Regierungen und illiberalen Populisten von und in Staaten innerhalb der EU selbst in Frage gestellt. Gemeinsam bedeuten Räume begrenzter Staatlichkeit und umstrittene Ordnungen Verwundbarkeiten und Risiken, die Sicherheitsbedrohungen für die EU darstellen können. Unter welchen Bedingungen werden Governance-Probleme und umstrittene Ordnungen in Räumen begrenzter Staatlichkeit zu Sicherheitsbedrohungen für Europa, und wie können die EU und ihre Mitgliedsstaaten darauf wirksam reagieren? Diese und andere Fragen sollen in dem Projekt untersucht werden.

Ihre Erkenntnisse werden die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über verschiedene Publikationsformate verbreiten – von wissenschaftlichen Artikeln in Fachzeitschriften bis hin zu Briefing-Papieren und Blog-Posts.

Quelle: Freie Universität Belin (FU-Berlin) Redaktion: Länder / Organisationen: EU Italien Frankreich Israel Türkei Norwegen Belgien Spanien Palästinensische Gebiete Ukraine Polen Georgien Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Geistes- und Sozialwiss. Förderung

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