StartseiteLänderAsienAsien und Europa: Länder SüdkaukasusStärkere Beziehungen zwischen EU und EECA in Sicht

Stärkere Beziehungen zwischen EU und EECA in Sicht

Die Stärkung der Beziehungen im Bereich der Gesundheitsforschung zwischen der EU und den Osteuropäischen und Zentralasiatischen Ländern (EECA) steht ganz oben auf der europäischen Agenda. Das Projekt EECALINK ("Promotion and facilitation of international cooperation with EECA"), das unter dem Siebten Rahmenprogramm der EU (RP7) mit 600 000 EUR gefördert wird, trägt zu diesen Anstrengungen bei.

EECALINK konzentriert sich auf drei zentrale Stakeholder: politische Entscheidungsträger, Partner aus dem Hochschulbereich sowie die breitere Forschungsgemeinschaft. Die Grundlage des Projekts besteht aus sechs Absichten und Zielen: 1) Anregung und Förderung der globalen Zusammenarbeit im Gesundheitssektor; 2) Stimulierung der Weiterentwicklung von Forschungsgruppen und ihre Unterstützung bei ihren RP7-Vorschlägen; 3) Garantie einer wirksamen Kommunikation der gemeinsamen EU-EECA-Forschung an zentrale politische Entscheidungsträger; 4) Stärkung und Erweiterung bestehender Verbindungen zwischen den Partnern aus dem Hochschulbereich; 5) Aufbau der Beteiligung von Universitäten an RP7-Projekten; sowie 6) die Förderung des RP7 in Industrie und Hochschule.

Das EECALINK-Konsortium besteht aus 17 Partnern aus 12 Ländern. Das Augenmerk ist auf die Stärkung und Förderung der Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und den EECA-Ländern gerichtet.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Projekts wurden am 7. Juni 2011 auf einer Konferenz in Brüssel, Belgien, vorgestellt. In ihrer Ansprache sagte Botschafterin Milena Vicenova, Ständige Vertreterin der Tschechischen Republik vor der EU: "Die Zusammenarbeit mit Osteuropäischen und Zentralasiatischen Ländern ist ein Priorität der EU und gehörte auch zu den politischen Prioritäten des EU-Ratsvorsitzes der Tschechischen Republik im ersten Halbjahr 2009." Weiterhin erwähnte sie den Beginn einer hochrangigen Veranstaltung der Östlichen Partnerschaft, auf der die EU-Länder sowie Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Moldawien, die Ukraine und Weißrussland (EU-5+1) vertreten waren. Die Veranstaltung fand am 7. Mai 2009 in Prag statt. Die Länder haben im Rahmen von vier multilateralen Themenplattformen eine engere Zusammenarbeit begonnen: Demokratie, Good Governance und Stabilität; wirtschaftliche Integration und Konvergenz mit EU-Politiken; Energiesicherheit; Kontakt zwischen den Völkern.

Die Projektpartner von EECALINK bestimmten die gesundheitspolitischen Prioritäten und die dringendsten Probleme in ihren jeweiligen Ländern. Zu den Faktoren, die die Zusammenarbeit zwischen der EU und EECA behindern, gehören die unterschiedlichen Managementsysteme in den EECA-Ländern im Vergleich zu jenen in der EU, das fragmentierte System der nationalen Kontaktstellen (NKS), geringe Motivation, Sprachbarrieren und die Schwierigkeit Koordinatoren zu finden. Zu den Lücken in den nationalen Gesundheitssystemen, die das Projekt festgestellt hat, gehören Schwangerschafts- und Kindervorsorge, die Entwicklung von Arzneimitteln aus örtlichen Pflanzen und Rohstoffen sowie die Gesundheitsversorgung in belasteten Umgebungen.

Der Moderator der Konferenz Aleksi Sedo, Leiter des Instituts für Biochemie und experimentelle Onkologie an der Karlsuniversität Prag, Tschechische Republik, lobte EECALINK nicht nur für die betriebene Bewusstseinsbildung sondern auch für das Erreichen der Ziele. Allerdings könnten die EECA-Länder nicht die einzigartige und qualitativ hochwertige Forschungsarbeit feststellen, die seinen Mitgliedern gemeinsam sei. "Vielleicht wäre ein Marketing oder die Unterstützung der Qualität angemessen, um denjenigen, die Herausragen, Öffentlichkeit zu geben", sagte Sedo.

In einem Kommentar zu den Projektergebnissen sagte EECALINK-Koordinator Stanislav Stipek, Karlsuniversität Prag: "Es ist eine gute Idee, EU-Experten in EECA-Länder zu bringen, doch eine schwierige Aufgabe." Weiterhin sagte er, dass das Projekt die Zusammenarbeit verbessert und neue Gelegenheiten geboten habe.

Einige der größten Hindernisse, die EECA-Länder von der Teilnahme am RP7 abhalten, sind eine mangelhafte Werbung seitens der EECA-Organisationen, Informationsmangel über Aufforderungen zur Vorschlagseinreichung, Mangelhafte Werbung für das RP7 und unterschiedliche Rechtssysteme, Verwaltungsregeln und Finanzvorschriften. Die Gestaltung und der Start weiterer Informationstage und Workshops in den EECA-Ländern, die Schaffung eines Netzwerks für die Gesundheitsorganisation und die Veränderung der Meinung von Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern über Finanzierungsgelegenheiten sind nur einige Beispiele für die Maßnahmen, die zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der EU und den EECA-Ländern nötig sind.

Klar ist, dass das RP7 eine wichtige Quelle für die Finanzierung von Gesundheitsforschung ist und die EECA-Länder könnten von einer Teilnahme an RP7-Projekten sehr profitieren. Insbesondere von jenen, die sich mit Krebskrankheiten, Herzkreislaufkrankheiten, altersbedingten Krankheiten und seltenen Krankheiten wie dem Familiären Mittelmeerfieber befassen. Zu den wichtigsten Vorteilen für die Projektpartner aus den EECA-Ländern gehören ein tiefer gehendes Verständnis der europäischen Gesundheitspolitik, eine gestärkte internationale Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich und darüber hinaus bzw. die Bestimmung der wichtigsten Prioritäten für die Zusammenarbeit.

FP7 Research in Health:
http://cordis.europa.eu/fp7/health/

Referenz: Gestützt auf Informationen der Europäischen Kommission.

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: EU Armenien Aserbaidschan Georgien Moldau Ukraine Weißrussland Kasachstan Russland Usbekistan Tschechische Republik Ungarn Polen Bulgarien Rumänien Slowakei Themen: Förderung Lebenswissenschaften

Projektträger