Sachsen intensiviert Kooperation mit Abu Dhabi und Katar

Sachsen und das Emirat Abu Dhabi wollen ihre wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen vertiefen. Dies vereinbarten beide Länder im Rahmen des Staatsbesuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ein Partnerschaftsausschuss soll die Zusammenarbeit in den Bereichen Industrie, Forschung & Entwicklung, Bildung und Kultur neu gestalten.

Die erfolgreiche Kooperation zwischen dem Freistaat Sachen und dem Emirat Abu Dhabi wird weiter ausgebaut. Als Plattform für zukünftige Projekte dient der Sächsisch-Emiratische Ausschuss, der im Sommer 2010 in Dresden erstmals zusammentritt. Er besteht aus den vier Arbeitsgruppen Industrie, Forschung & Entwicklung, Bildung und Kultur. Die Vertreter beider Länder sehen vor allem bei regenerativen Energien und bei der Mikro-, Nano-, Solar- und Photoniktechnologie Anknüpfungspunkte für Informationsaustausch, den Aufbau von Netzwerken und gemeinsame Projekte. Außerdem ist mit der Technischen Hochschule Wildau eine Logistik-Universität in Abu Dhabi geplant. Entsprechende Verträge wurden beim Staatsbesuch der Kanzlerin unterzeichnet.

Abu Dhabi hat über seinen Staatsfonds ATIC (Advanced Technology Investment Company) bereits über eine Milliarde Dollar in die Halbleiterindustrie in Dresden investiert. Dort betreibt die Gesellschaft zusammen mit AMD den Chip-Dienstleister Global Foundries, bei dem auch Studenten aus dem Emirat ausgebildet werden.

Neben der wirtschaftlichen Zusammenarbeit soll auch die Kooperation auf kultureller Ebene mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) verstärkt werden. Dies vereinbarten Sachsens Staatsminister Dr. Johannes Beermann und der Generaldirektor des National Media Council der VAE, Ibrahim Al Abed, auf einem Treffen im April. Die Partnerschaft soll sich auf alle Mediensparten ausdehnen. Für einen arabischen Jugendsender soll beispielsweise der öffentlich-rechtliche Sender KiKa als Vorbild dienen. Außerdem sind der MDR und die Leipziger Volkszeitung (LVZ) an einer Zusammenarbeit mit den VAE interessiert.

Auch mit dem benachbarten Katar strebt der Freistaat Sachen eine Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen an. Nachdem im März bereits ein zukunftsweisendes Solar-Wasserstoff-Projekt auf den Weg gebracht wurde, wird im Herbst eine Delegation nach Sachsen kommen, um KMU zu besuchen und konkrete Projekte zwischen Katar und Sachsen zu vereinbaren. Hierbei geht es beispielsweise um eine Zusammenarbeit zwischen der Elbe Flugzeugwerke GmbH, dem Flughafen Leipzig/Halle und Qatar Airways. Interesse wurde außerdem an einer Wasserreinigungstechnologie der Busse GmbH in Leipzig und an Emaille-Paneelen von Omeras bekundet.

Quelle: Der Merkur, Sächsische Staatskanzlei Redaktion: Länder / Organisationen: Deutschland Vereinigte Arabische Emirate Katar Themen: Netzwerke Wirtschaft, Märkte

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