Zurzeit greifen die Saudi Araber noch auf sogenanntes fossiles Grundwasser zurück – Grundwasser, das in einer früheren Zeitepoche erzeugt wurde, aber heute nicht mehr erneuert wird. Diese Grundwasservorräte, die auch als Trinkwasser genutzt werden, bilden die einzigen Süßwasservorräte des Landes und neigen sich dem Ende zu. Die Grundwasserspiegel fallen kontinuierlich. Damit steht Saudi-Arabien wie viele andere Länder in der Golfregion vor der großen Herausforderung, wie es zukünftig seine Wasserversorgung sicherstellen kann – Meerwasserentsalzung ist eine Möglichkeit.
Die Gießener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Teams von Prof. Dr. Hans-Georg Frede (Professur für Ressourcenmanagement an der Justus-Liebig-Universität Gießen) gehen insbesondere der Frage nach, bis zu welcher Salzkonzentration das Meerwasser entsalzt werden muss, damit Pflanzenschäden vermieden werden. Ebenso stehen Fragen der Wirtschaftlichkeit moderner Entsalzungstechnologien zur Diskussion. In einem weiteren Teil des Projekts wird mit modernen geographischen Informationssystemen geprüft, in welchen Teilen von Saudi-Arabien, das etwa sechsmal so groß ist wie Deutschland, solche Technologien anwendbar sind.
Das Projekt hat ein Fördervolumen von 838.000 Euro und ist auf drei Jahre ausgelegt. Es wird finanziert von der saudischen Forschungseinrichtung King Abdulaziz City for Science and Technology (KACST) in Riad. Ein Teil der Untersuchungen wird im Interdisziplinären Forschungszentrum (IFZ) der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt, ein Teil in der Küstenregion im Nordosten Saudi-Arabiens in der Nähe zu Kuwait.
Kontakt
Prof. Dr. Hans-Georg Frede
Professur für Ressourcenmanagement
Heinrich-Buff-Ring 26-32
35392 Gießen
Telefon: +49 641 99-37380