Deutsch-Japanisches Symposium "Wissenschaftskommunikation"

Zeitraum: 10.12.2012 Ort: Berlin Land: Deutschland

Unser alltägliches Leben ist bestimmt von wissenschaftlichen Informationen. Diskussionen über die Sicherheit gentechnisch veränderter Lebensmittel oder die Wirksamkeit "natürlicher" Nahrungsergänzungsmittel zur Bekämpfung von Depressionen oder der Schweinegrippe haben die Öffentlichkeit verunsichert. Die globale Erwärmung und die Medizin zwingen uns zu überdenken, wie wir leben, älter werden und sterben wollen.

In Japan haben die Medien die breite Öffentlichkeit insbesondere nach der Havarie des Atomreaktors in Fukushima am 11. März 2011 mit wissenschaftlichen Fachbegriffen überschwemmt, die für sie völlig unverständlich sind. Zeitgleich sind im Fernsehen und in Zeitungen zahlreiche "wissenschaftliche Experten" aufgetreten. Auch wenn viele von ihnen aufrichtig versucht haben, trotz der nur wenigen Informationen, die ihnen im direkten Anschluss an die Katastrophen zur Verfügung standen, möglichst objektiv zu berichten, so waren ihre Analysen für die Zuschauer oft spekulativ und zu widersprüchlich, um zu überzeugen.

Das Symposium wird erörtern: Was ist nötig, um die Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Sachverhalte herzustellen, die in der Gesellschaft Thema sind, so dass die Allgemeinheit informierte Entscheidungen darüber treffen kann, wie sie ihr Leben führen will? Eine Regierung mit einem System zur Analyse wissenschaftlicher Informationen, die für die Öffentlichkeit relevant sind? Massenmedien, die mithilfe ihres eigenen wissenschaftlichen Verständnisses über die Leistungsfähigkeit verfügen, die Öffentlichkeit aufzuklären? Medienerfahrene Wissenschaftler, die sich verständlich machen können, ohne dabei auf Fachsprache rückgreifen zu müssen? Oder handelt es sich etwa lediglich um einen Mangel an "Wissenschaftsverständnis" auf Seiten der Allgemeinheit?

In diesem Symposium werden Wissenschaftler, Vertreter von forschenden Unternehmen und Journalisten aus Deutschland und Japan die Frage diskutieren, wie Wissenschaft und Gesellschaft kommunizieren sollten. Sie werden Empfehlungen erarbeiten, wie jeder an Wissenschaftskommunikation Beteiligte sich verhalten sollte, um es der breiten Öffentlichkeit zu ermöglichen, selbst im Notfall auf der Grundlage fundierter Informationen zu handeln, und nicht unter dem Einfluss unbegründeter Gerüchte.

Kontakt

Japanisch Deutsches Zentrum Berlin
Saargemünder Str. 2
14195 Berlin

Quelle: APD Redaktion: Länder / Organisationen: Deutschland Japan Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Geistes- und Sozialwiss.

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