StartseiteLänderAsienChinaDie VR China und der sowjetische Hegemonialbereich im Kalten Krieg: Industriekooperation, Technologietransfer und politische Konkurrenz im sozialistischen Lager (1949-1989)

Die VR China und der sowjetische Hegemonialbereich im Kalten Krieg: Industriekooperation, Technologietransfer und politische Konkurrenz im sozialistischen Lager (1949-1989)

Laufzeit: 01.03.2019 - 31.12.2022 Förderkennzeichen: 01UC1903
Koordinator: Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO) e.V.

Das Forschungsprojekt untersucht den Transfer von Technologie im Bereich der Industrie und ökonomischer Institutionen zwischen den osteuropäischen sozialistischen Staaten und der Volksrepublik China im Kalten Krieg. Es fragt danach, wie die politischen Machtverhältnisse und Konkurrenz im sozialistischen Lager den wirtschaftlichen Austausch beeinflussten. Dafür sind vor allem die Akteure des Austauschs und ihre Handlungslogiken zu identifizieren. Zentrale Arbeitshypothesen sind zum einen, dass die Logiken und institutionellen Interessen dieser Akteure divergierten und partiell miteinander in Konflikt gerieten. Die Entscheidungen über die untersuchten Industrieprojekte wurden nicht nur in einem Zentrum, in Moskau getroffen, sondern auch von den Partikularinteressen verschiedener Institutionen, von Fachleuten mit ihrem Expertenwissen und Karriereinteressen oder auch von äußeren Gegebenheiten wie den Weltmarktpreisen betreffender Produkte beeinflusst. Die zweite These ist, dass es sich bei den untersuchten Interaktionen nicht um eine Einbahnstraße von West nach Ost handelte. Die Industriekooperationen hinterließen ihre Spuren in der institutionellen und quantitativen Struktur des Außenhandels der osteuropäischen Länder und Technologietransfers liefen nicht nur von Europa nach China, sondern auch in der umgekehrten Richtung. Zentrales Projektprodukt sollen zwei Zeitschriftenaufsätze und ein Kompendium zu den Beziehungen und Interaktionen der Staaten Ostmittel- und Südosteuropas zur VR China im Zeitraum 1949-1989 mit den Schwerpunkten auf Wirtschaftskooperation, Technologietransfer und politischer Konkurrenz sein. Neben der eigenen Forschung und Publikationen verfolgt das Projekt das Ziel, die Forschung über die Beziehungen zwischen dem staatssozialistischen Osteuropa und der Volksrepublik China in der Zeit des Kalten Kriegs zu vernetzen und in den Fokus der Geschichtsschreibung zum osteuropäischen Staatssozialismus zu rücken.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Redaktion: DLR Projektträger Länder / Organisationen: China Themen: Förderung Geistes- und Sozialwiss.

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