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Bundesinstitut für Risikobewertung kooperiert mit indischer Behörde für Lebensmittelsicherheit

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Die weltweite Harmonisierung von wissenschaftlichen Konzepten zur Lebensmittelsicherheit - dieses Ziel verfolgt der neu geschlossene Kooperationsvertrag des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) mit der indischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Food Safety and Standards Authority of India - FSSAI).

Schwerpunkt der am 5. Oktober 2015 in Neu Dehli unterschriebenen Vereinbarung ist ein enger gegenseitiger Austausch von wissenschaftlichem und technischem Know-how auf Expertenebene. „Gerade bei der gesundheitlichen Bewertung von Pflanzenschutzmitteln und ihren Wirkstoffen gibt es global teilweise erhebliche Unterschiede“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel anlässlich der Unterzeichnung der Vereinbarung, „gemeinsam mit Indien wollen wir die internationalen Standards in diesem Bereich weiter ausbauen.“

Wichtiger inhaltlicher Themenbereich der Kooperation ist unter anderem die gesundheitliche Bewertung von Wirkstoffen und Pflanzenschutzmitteln sowie die Etablierung sicherer Rückstandshöchstgehalte von Pflanzenschutzmitteln in Lebensmitteln. Deutschland ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes Indiens wichtigster Handelspartner innerhalb der EU. Der Schwerpunkt indischer Exporte nach Deutschland liegt neben dem Textilbereich, chemischen Erzeugnissen, der Elektrotechnologie, Metallwaren und Leder auch im Bereich der Landwirtschaft sowie der Fischerei. Innerhalb der verstärkten Zusammenarbeit der Institutionen sollen Rückstände von Pestiziden in Lebensmitteln daher einen zentralen Platz einnehmen, um die Sicherheit von Lebensmitteln im grenzüberschreitenden Warenverkehr weiter zu verbessern. Das BfR ist in Deutschland für die gesundheitliche Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln zuständig und maßgeblich an der Weiterentwicklung der Prüfrichtlinien und Bewertungskonzepte von Pflanzenschutzmitteln und Mehrfachrückständen beteiligt.

Das Kooperationsabkommen sieht eine wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit in den Bereichen Labor, Datenmanagement und Risikokommunikation vor. Gegenseitige Besuche von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen zur schnellen Wissensvermittlung beitragen. Die in Zusammenarbeit beider Institutionen gewonnenen Erkenntnisse sollen sowohl in den Kreisen der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit verbreitet werden.

Die FSSAI ist dem indischen Ministerium für Gesundheit und Familie (Ministry of Health and Family Welfare - MOHFW) unterstellt und für die Regulierung und Überwachung der Lebensmittelsicherheit in Indien verantwortlich. Dazu gehören neben der Etablierung von Standards und Leitlinien im Bereich der Lebensmittelsicherheit auch die wissenschaftliche Beratung der indischen Zentralregierung und der dortigen Bundesstaaten.

Mit dem neuen Kooperationsvertrag baut das BfR seine internationale Zusammenarbeit weiter aus. Das BfR unterhält weltweit bereits mehrere bilaterale Verträge zum wissenschaftlichen Informationsaustausch, unter anderem mit chinesischen, russischen und brasilianischen Schwesterbehörden.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: Indien Themen: Engineering und Produktion Lebenswissenschaften Sicherheitsforschung

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