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EU und Indien: Gemeinsame Malariaforschung

Malaria wird normalerweise mit Entwicklungsländern in Verbindung gebracht, in denen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge 219 Millionen Menschen von dieser Krankheit betroffen sind. Wissenschaftler warnen jedoch, dass mit dem Klimawandel möglicherweise auch Teile Europas davon betroffen sein könnten.

Im Rahmen der globalen Bestrebungen im Kampf gegen Armut und zur Erreichung der Millennium-Entwicklungsziele hat die Europäische Kommission mehrere Millionen Euro in die Suche nach Möglichkeiten zur Kontrolle dieses ernsten Problems im Bereich der öffentlichen Gesundheit investiert. Aber die Entwicklung neuer Strategien für die Malariakontrolle erfordert eine bessere Erforschung der Biologie von Malariaparasiten, insbesondere da die Suche nach einem Medikament bisher dadurch behindert wurde, dass der Parasit innerhalb kurzer Zeit eine Resistenz gegenüber dem Wirkstoff bilden konnte. Es gibt nämlich neue Belege dafür, dass sich die Resistenz gegenüber Frontline-Therapien verstärkt hat, sodass die Ausrottung von Malaria noch schwieriger wird.

Das Projekt MALSIG (Signalling in Life Cycle Stages of Malaria Parasites) will daher neue Strategien für die Malariakontrolle entwickeln und dabei auch zu einem besseren Verständnis der Biologie der Malariaparasiten beitragen. Mit Finanzhilfen in Höhe von 3 Mio. EUR bildete das französische Institut national de la santé et de la recherche médicale (INSERM) ein einzigartiges Konsortium aus indischen und europäischen Partnern.

Die indischen Partner beteiligten sich an dieser Zusammenarbeit, weil Malaria in vielen Regionen Südasiens bereits endemisch geworden ist. Für die Identifizierung potenzieller Ziele ist ein umfassendes Verständnis der Signalprozesse erforderlich, mit denen die Ausbreitung und Differenzierung während des Lebenszyklus des Parasiten gesteuert werden.

Das Team des MALSIG-Projekts analysierte den Signalweg, der wichtige Prozesse im Lebenszyklus von Malaria steuert, die durch weibliche Mücken verbreitet wird, welche Träger der winzigen Parasiten sind. Die Forscher charakterisierten Bestandteile der Signalübertragungswege (Proteinkinasen, Nukleotidzyklasen, Signalmediatoren für Kalzium) der Malariaparasiten. Außerdem untersuchten sie spezifische biologische und Entwicklungsprozesse im Lebenszyklus von Malariaparasiten.

Ansätze erfolgten u. a. über die Proteomik, reverse Gentechnologie, strukturelle Biologie und die Verwendung von Tiermodellen der Malaria. Das Team erzeugte verschiedene transgenetische Parasitenstämme, um mehr über die Proteine zu erfahren, die für die Krankheit verantwortlich sind.

Darüber hinaus konnten neue Einblicke in die DNA-Replikation bei Gametozyten (einer Art Keimzelle) durch die Untersuchung von cyclin-abhängiger Proteinkinase gewonnen werden, die den Zellzyklus und Effektormoleküle steuern.

Insgesamt gesehen trugen die bisher gemachten Fortschritte (mehr als 100 veröffentlichte Artikel) zu einem vollständigeren Bild der Signalübertragung in wichtigen Zellprozessen im Lebenszyklus von Malariaparasiten bei. Ein weiterer Höhepunkt war die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der EU und Indien auf einem Gebiet mit wachsender Bedeutung.

Weitere Informationen:

INSERM
http://english.inserm.fr/

Datenblatt des MASAIG-Projekts
http://cordis.europa.eu/projects/rcn/90217_de.html

WHO
http://www.who.int/topics/malaria/en/

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Indien Themen: Lebenswissenschaften

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