Uferfiltration ist ein naturnahes Verfahren zur Gewinnung von Trinkwasser, das in Deutschland seit über 100 Jahren angewandt wird. Das Grundprinzip dieses Verfahrens beruht darauf, Oberflächenwasser über den Boden zu filtrieren und dabei zu reinigen. Durch Anordnung von Brunnen entlang von Gewässerufern wird Fluss- oder Seenwasser langsam im Boden der Uferzone zum Versickern gebracht. Wenn das Wasser nach definierter Fließzeit am Brunnen ankommt, kann die Qualität von reinem Grundwasser erreicht werden.
Die jetzt in Delhi abgeschlossenen Untersuchungen waren einem umfangreichen Forschungsvorhaben in Berlin gefolgt, wo das besondere Augenmerk auf dem Abbauverhalten von Spurenstoffen sowie Bakterien und Viren lag, die in Gewässern nachweisbar sind. Wie dieses Berliner Vorhaben (NASRI) gezeigt hat, werden diese Stoffe schon in den ersten Metern der Bodenpassage entfernt.
Für die beteiligten Wissenschaftler war es daher eine besondere Herausforderung, die in Berlin untersuchten Abbauprozesse unter besonders extremen Umweltbedingungen, wie sie gerade in Indien anzutreffen sind, zu bestätigen. Das ist an den in Delhi gebauten Brunnen tatsächlich gelungen. Trotz erheblicher Vorbelastung der Gewässer wurden auch hier Krankheitserreger und Spurenstoffe durch eine Bodenpassage nahezu vollständig entfernt.
Der Workshop sollte einen Beitrag dazu leisten, in Indien für mehr Vertrauen in die Anwendung der Uferfiltration als effizientes und sicheres Verfahren der Wasseraufbereitung zu werben.
Das Programm des Workshops sowie die Untersuchungsberichte sind auf der KWB-Homepage veröffentlicht.
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Dr.-Ing. Bodo Weigert
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