QualIndia - Analyse der Qualität in indischen Berufsbildungseinrichtungen am Beispiel von ITIs und Polytechnic Colleges (Schwerpunkt a)

Die Qualität von Berufsbildungsprogrammen wird in Deutschland seit vielen Jahren systematisch erforscht und in der Praxis weiterentwickelt. Im internationalen Kontext, und hier insbesondere in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern, finden sich hingegen nur wenige wissenschaftliche Befunde zur Qualität. Dies gilt in besonderem Maße auch für das deutsche Partnerland Indien. Gerade in diesem Land existieren jedoch massive qualitative und quantitative Herausforderungen in der Berufsbildung. Das Projekt fokussiert daher auf die Qualitätsanalyse in der indischen Berufsbildung. Dazu wird partnerschaftlich mit renommierten indischen Forschergruppen ein auf Indien abgestimmtes Qualitätsmodell für die berufliche Bildung entwickelt. Aus dem Modell heraus werden einzelne Qualitätsindikatoren abgeleitet und mit entsprechenden Messverfahren unterlegt. Dabei kommen die international bestehenden wissenschaftlichen Ansätze und Befunde in adaptierter Form zur Anwendung. Das entwickelte Instrumentarium wird nach einem Vortest in ITIs und Polytechs in New Delhi und Bangalore zur Anwendung gebracht sowie auf Basis wissenschaftlicher Standards evaluiert. Die so gewonnenen Forschungsbefunde sind bisher nicht existent und dürften großen Einfluss auf weitere Forschungsaktivitäten einerseits sowie auf bildungspolitische Prozesse andererseits haben. Zudem ist geplant, die entwickelten Indikatoren und Messverfahren für den praxisnahen Einsatz frei zugänglich bereitzustellen (Toolbox für Qualitätserhebungen). Diese Innovation bietet sowohl großes Nachhaltigkeitspotenzial als auch Multiplikatoreffekte durch die Übertragungsmöglichkeit auf andere Länder. Die langjährige Indienerfahrung des Antragstellers sowie die intensive Zusammenarbeit mit den indischen Partnern, welche auch die gemeinsame Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern integriert, beugt einerseits der Nostrifizierung vor und andererseits wird das "capacity building" forciert, welches nach Projektende Bestand hat.