Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung von diagnostischen Schnelltests, point-of-care tests (POCTs), um Malaria und resistenzbildende HIV-Mutationen nachweisen zu können. Neue Strategien werden entwickelt, um kostengünstige, schnelle, sensitive und verlässliche POCTs zu realisieren, die Infektionskrankheiten aufgrund der DNA oder RNA des pathogenen Keims nachzuweisen. Das endemische Vorkommen von Malaria und die schwierige Diagnostizierbarkeit von Malaria und HIV-Mutanten, die gegen antiretrovirale Medikamente resistent sind, machen diese beiden Infektionskrankheiten zu besonders wichtigen Zielen für eine schnelle Diagnostik. Die Partnerinstitute an den Universitäten aus Deutschland, Indonesien, den Philippinen und Thailand bringen eine breite wissenschaftliche Expertise ein, um dieses komplexe Projekt zu ermöglichen. So werden Testsysteme auf Papierbasis entwickelt und mit neuen Nanomaterialien modifiziert. Nanofasern werden entwickelt, mit denen effizient DNA und RNA Extraktion direkt im Test durchgeführt werden kann. Liposomen und Goldnanopartikel werden als Signalgeber untersucht, um eine hochsensitive Detektion der Nukleinsäuren zu gewährleisten. Hier ist vor allem visuelles Auslesen von Interesse, damit die POCTs kostengünstig und einfach sein werden. Die DNA der Malariaerreger (Plasmodien) und die RNA des HIV werden außerdem mit einer isothermen Amplifizierungsreaktion direkt auf dem Papiertestsystem vervielfältigt. Dadurch sind keine komplexen Geräte notwendig, um besondere Temperaturprogramme einzustellen. Schließlich werden die POCTs analytisch charakterisiert, mit Standardlabormethoden validiert und an klinischen Realproben getestet. Von besonderem Interesse sind diese neuen POCTs, da dieselbe Technologie in der Zukunft auch ebenso für den Nachweis anderer Infektionskrankheiten verwendet werden kann. Damit werden die neuen POCTs einen großen Beitrag zur Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung und der Senkung der Gesundheitskosten leisten.
Verbundvorhaben: Entwicklung von diagnostischen Schnelltests auf Papierbasis zum Nachweis von Malaria und resistenzbildenden HIV-Mutationen mit der Hilfe der Rekombinase Polymerase Amplifikationsreaktion; Teilvorhaben: Nanomaterialien und miniaturisierte Prinzipien für Schnelltests
Laufzeit:
01.07.2019
- 30.06.2022
Förderkennzeichen: 01DP19009
Koordinator: Universität Regensburg - Fakultät Chemie und Pharmazie - Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Indonesien
Philippinen
Thailand
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften