Im Ganzen gesehen lebe die Menschheit - so die Ministerin übereinstimmend mit dem Präsidenten der "Académie des Technologies" - heute besser und länger als noch vor 10 oder 20 Jahren. Sie hob aus der Arbeit der Akademie aus jüngerer Zeit besonders hervor:
- ihren Bericht "Biotechnologies et environnement" (Juni 2010)(vgl auch ihre Stellungnahme / "avis": "Les biotechnologies, demain" (März 2011) und ihre Arbeiten auf dem Gebiet der Biodiversität)
- ihren in Zusammenarbeit mit der "Académie des Sciences" erstellten Bericht zur Metallurgie ("La Métallurgie, science et ingénierie - L' avenir de la métallurgie francaise en danger", Januar 2011)
Sie habe ihr Ministerium gebeten, die "pôles d'excellence" dieses Bereichs zu identifizieren und diese in ihrer Entwicklung - insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Heranbildung des einschlägigen Nachwuchses, wo die Bedürfnisse am dringendsten seien, zu begleiten.
Als einen Eindruck ihrer kürzlichen Reise in die USA flocht die Ministerin in ihrer Festansprache ein, dass nach Meinung amerikanischer Forscher die Nanowissenschaften mittelfristig zu neuen Antworten betreffend die Solidität und die Lebensdauer von Zement führen und infolgedessen den Stand der Wissenschaft und Technik zu Beton, der bei weitem das in Frankreich und weltweit am meisten benutzte Baumaterial sei, revolutionieren werden.
Valérie Pécresse begrüßte die breite Zusammensetzung der "Académie des Technologies", der auch Industrielle und Unternehmensführer angehörten. Das erlaube es ihr, schnell auf aktuelle Fragen zu reagieren; zu diesen zähle derzeit die in Frankreich von Seiten der betreffenden Gegenden äußerst kontrovers diskutierte Frage der Gewinnung von Gas aus geologischen Schieferformationen. Hierzu bereite die "Académie des Technologies" derzeit eine Stellungnahme vor, der die Regeirung größte Aufmerksamkeit widmen werde.
Die Ministerin erwähnte in diesem Zusammenhang, sie habe drei (Forschungs-) Allianzen (Gesundheit, Energie, Umwelt) um einen breit angelegten Sachstandsbericht zur nuklearen Forschung gebeten. Hieraus seien konkrete Vorschläge hervorgegangen. Sie werde dem Premierminister ein die bisherigen Forschungsarbeiten zur nuklearen Sicherheit ergänzendes Programm vorschlagen (Radiotoxikologie; Umweltrisiken; Katastrophenvorbeugung; Krisenmanagement).
Valérie Pécresse würdigte die von der "Académie des Sciences" im Gefolge des Reaktorunfalls von Fukushima im Benehmen mit der japanischen Wissenschaftsakademie ergriffene Initiative, die zur Gründung von 3 Arbeitsgruppen geführt habe. Sie begrüßte, dass auch die "Académie des Technologies" in Überlegungen zu den mit der Nutzung der Kernergie zusammenhängenden Fragen eingetreten sei.
Die Ministerin unterrichtete die Anwesenden davon, dass sie dem Präsidenten der Nationalversammlung vorgeschlagen habe, einmal jährlich eine "Fragestunde an die Wissenschaftler" nach dem Modell "Fragestunde an die Regierung" einzurichten.
Vortrag von Valérie Pécresse (pdf-Dokument)