Die Martin-Luther-Universität will die bestehenden Partnerschaften ausbauen und den Weg für künftige Projekte ebnen. "Wir messen der Zusammenarbeit mit unseren japanischen Partnern eine immense Bedeutung bei. Dies will ich durch meinen Besuch unterstreichen - und natürlich für die MLU werben", sagt Wulf Diepenbrock.
Anlass für die Reise ist die Frühjahrsakademie des Internationalen Graduiertenkollegs Halle-Tokio. Die Universität Tokio hat MLU-Rektor Diepenbrock dazu eingeladen. Sowohl die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) als auch die Japanische Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (JSPS) unterstützen das 2007 gestartete Graduiertenkolleg zum Thema "Formenwandel der Bürgergesellschaft. Japan und Deutschland im Vergleich". Von japanischer Seite erreichte die Organisatoren um Prof. Dr. Gesine Foljanty-Jost erst kürzlich die Nachricht, dass eine zweite Förderperiode bewilligt wurde. Zudem haben zwei japanische Nachwuchsforscher jetzt als Erste ihre Promotionen in gemeinsamer Betreuung vollendet. "Unser nächstes Ziel ist die Doppelpromotion unserer Doktoranden an beiden Universitäten. Damit wollen wir - zukunftsweisend für die deutsch-japanischen Wissenschaftsbeziehungen - neue Wege der Nachwuchsförderung einschlagen", erklärt Gesine Foljanty-Jost.
Neben der äußerst renommierten staatlichen Universität Tokio besucht Wulf Diepenbrock auch die weiteren, ebenfalls in der japanischen Hauptstadt angesiedelten Partnerhochschulen der MLU, die Senshu-, die Waseda- und die Keio-Universität. Die beiden letztgenannten zählen zu den angesehendsten Privatuniversitäten des Landes. Mit der Waseda-Universität will die MLU im Rahmen ihrer Internationalen Graduiertenakademie einen gemeinsamen Promotionsstudiengang mit Japan-bezogenen Themen aufbauen. Zusammen mit der Keio-Universität hat Sachsen-Anhalts größte Hochschule unter Federführung von Prof. Dr. Christian Oberländer ein deutsch-japanisches Doppelmaster-Programm aufgebaut. Das Programm ist in diesem Wintersemester angelaufen.
Auf dem Programm stehen jeweils Treffen mit den Universitätsleitungen, Gespräche mit Dekanen und Campus-Besichtigungen. Diepenbrock besucht zudem das DFG-Büro in Tokio.
An der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg gibt es 160 Japanologie-Studierende. Japanische Studierende sind seit dem 19. Jahrhundert an der halleschen Universität immatrikuliert gewesen. Beispielsweise wurde Inazo Nitobe, dessen Portrait bis vor kurzem auf japanischen 5000-Yen-Geldscheinen abgedruckt wurde, in Halle promoviert.
Kontakt
Tino Schölz
Wissenschaftlicher Koordinator des Internationalen Graduiertenkollegs Halle-Tokio
Tel.: 0345 55 24336
E-Mail: tino.schoelz(at)igkbuerger.uni-halle.de