Das derzeitig weit verbreitete Medikament „Tamiflu“ des schweizer Medikamenten-Herstellers Hoffmann-LaRoche arbeitet, indem es die Enzyme von Grippe-Viren behindert. Weil dieses Verfahren jedoch die Viren nicht tötet, wird gesagt, dass Tamiflu einen begrenzten Effekt hat, wenn das Virus sich bereits im Körper ausgebreitet hat. Das Start-Up SC World arbeitet daher an einem neuen Antikörper-Medikament, welches auch dann noch wirkt, wenn die Erkrankung fortgechritten ist. Das Unternehmen plant die Produkteinführung in Südkorea, wo es mit einem größeren Pharma-Unternehmen momentan klinische Studien plant.
Ein weiteres Problem bei bisherigen Grippe-Medikamenten sind Mutationen. Wenn Viren sich verändern, verlieren Medikamente häufig ihre Wirkung. Das Venture KinoPharma aus Tokyo forscht daher in Zusammenarbeit mit der Tokyo Medical & Dental University an einem Medikament, welches gegen Grippe-Viren effektiv wirkt, auch wenn diese mutiert sind.
Große Pharma-Hersteller wie Shionogi oder Dai-Ichi Sankyo arbeiten zwar auch an neuen Grippe-Medikamenten, doch sind diese meist ähnlich zu den bisherigen Topsellern „Tamiflu“ oder „Relenza“. Fachleute fürchten, dass diese Produkte langfristig wegen Einflüssen wie Mutationen nicht wirken könnten. Insofern erscheinen die Neuentwicklungen der Bioventures vielversprechend. Da die Entwicklung und Zulassung dieser Medikamente jedoch bis zu 10 Jahre und 100 Mrd. Yen kosten kann, sind die Bioventures auf die Zusammenarbeit mit kapitalkräftigen Partnern angewiesen.
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