Nachdem erste Konsultationen im vergangenen Jahr so aussichtsreich verlaufen sind, dass die japanische Regierung sich von einer engen Zusammenarbeit mit der HFR wichtige Impulse für die Neuausrichtung ihrer heimischen Forstwirtschaft verspricht, besuchten in dieser Woche ein hochrangiger Vertreter des japanischen Ministeriums für Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, Herr Naoya Ikeda, der Professor für Forstpolitik der Universität Hokkaido, Hiroaki Kakaizawa sowie drei weitere Forstexperten den Schadenweilerhof. Gegenstand dieses Arbeitsbesuches war die weitere Entwicklung eines Konzepts zur zukünftigen Zusammenarbeit zwischen der staatlichen japanischen Forstverwaltung, den dortigen Universitäten und der HFR.
Über 70 Prozent der Landesfläche Japans sind mit Wald bedeckt. Der überwiegende Anteil dieses Waldes wurde vor rund 50 Jahren gepflanzt und hat nun ein Alter erreicht, das dringend Erschließungs-, Pflege- und Erntemaßnahmen erfordert, möchte man diese Bestände stabilisieren und wertvolle Holzsortimente produzieren. Die waldbaulichen und forsttechnischen Verfahren, die in Rottenburg wichtige Elemente der Ausbildung für eine nachhaltig betriebene Forstwirtschaft darstellen, sind in Japan bis heute weitgehend unbekannt. Vorherrschende Waldnutzungsform ist dort der Kahlschlag.
Die HFR hat sich vor diesem Hintergrund bereits aktiv an ersten Beratungsleistungen einer deutsch-japanischen Beratungsgesellschaft beteiligt und baden-württembergische Forstpraktiker dabei unterstützt, die japanischen Kollegen für die Erfordernisse zu sensibilisieren und auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
In einem nächsten Schritt strebt die japanische Regierung eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule in Rottenburg an. Für diese Initiative Japans spielt offenbar auch die Tatsache eine Rolle, dass der aktuelle Premierminister des Landes, Naoto Kan, im April 2007 selbst die HFR besucht und deren Arbeit kennengelernt hatte. Ziele einer solchen Kooperation sind der Austausch von Studierenden, Professoren und Erfahrungen sowie aktive Beiträge der HFR zur Schulung und Fortbildung japanischer Forstleute und Forsthochschulen. Die Gesprächspartner sind sehr zuversichtlich, noch im ersten Halbjahr 2011 eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnen zu können.
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