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Bevölkerung und Geografie

Tabelle 1: Bevölkerung und Geografie
Quelle: Auswärtiges Amt, CIA World Factbook, Zahlen zur Bevölkerung basieren weitgehend auf zeitnahen Schätzungen

Ländername

Sozialistische Republik Vietnam
Kurzform: Vietnam

Hauptstadt

Hanoi (7,7 Mio. Einwohner, Großraum)

Fläche

332.800 km²

Bevölkerungszahl

105.758.975 (Schätzung 2024)

Lebenserwartung

Männer: 73,5 Jahre, Frauen: 78,9 Jahre (Schätzung 2024)

Altersstruktur

0-14 Jahre: 23,27 Prozent
15-64 Jahre: 68,5 Prozent
65 Jahre und älter: 8,3 Prozent

(Schätzung 2024)

Bevölkerungswachstum

0,89 Prozent (Schätzung 2024)

Bevölkerungsgruppen

Vietnamesen (Kinh): 85 Prozent,
54 ethnische Gruppen, darunter Thai, Hmong, Khmer, Cham u.a.

Sprachen

Vietnamesisch (Amtssprache), Zunahme von Englisch als Zweitsprache, ansonsten: Französisch, Chinesisch und Khmer; Sprachen der Minderheiten in Bergregionen (Mon-Khmer und Malayo-Polynesisch)

Religionen

  • Buddhisten ca. 20 Mio.,
  • Katholiken 6,2 Mio.,
  • Protestanten ca. 1 Mio.,
  • diverse synkretistische Religionen

Nationaltag

2. September (Unabhängigkeitstag 1945)

Zeitzone

MEZ + 6 (UTC + 7)
Keine Sommer-/Winterumstellung

Währung

1 Vietnamesischer Dong VND/ 100 Xu

Aktueller Wechselkurs unter www.oanda.com

Vorwahl

+84

   

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Vietnam, das Land im äußersten Südosten des asiatischen Kontinents, bildet einen 3.260 km langen, geschwungenen Küstenstreifen zum Südchinesischen Meer. Der Norden des Landes grenzt an China. Die Mitte des Landes, ein schmaler Küstenstreifen, wird im Westen von Laos und Kambodscha begrenzt und beschreibt einen südwestlichen Bogen bis in den Golf von Thailand.

Der Kernraum des nördlichen Vietnam ist Tonkin (Bac Bô), die weite Schwemmlandfläche im Delta des Roten Flusses, wo sich die Hauptstadt Hanoi befindet. Der Rote Fluss, aus dem südchinesischen Gebirgssystem von Norden nach Vietnam kommend, wird nach seinem Grenzübertritt von hohen Gebirgszügen gesäumt, zu denen auch der Fan Si Pan, mit 3.142 m der höchste Berg Vietnams, gehört.

Südlich des Roten-Fluss-Deltas schließt sich ein hügeliges Küstentiefland an, das der bewaldeten Annamitischen Kordilliere (Trung Bô) vorgelagert ist und in dessen Zentrum sich die Küstenstadt Da Nang befindet. Die Kordilliere erreicht mit dem Ngoc Linh (2.598 m), dem Ataouat-Massiv (2.500 m) und dem Chu Yang Sin (2.405 m) ihre höchsten Erhebungen. Im mittleren Teil fällt das Gebirgsland zur Küste hin steil ab. Nur an den Mündungen der Flüsse haben sich Schwemmlandebenen gebildet, die dicht bevölkert sind.

Ganz im Süden erstreckt sich das sumpfige und sehr fruchtbare Delta des Mekong mit der Provinzhauptstadt Can Tho (Universitätsstadt). Seine häufig überschwemmte, weit ins Landesinnere reichende Aufschüttungsebene Cochinchina (Nam Bo), bildet den wirtschaftlichen Kernraum im Süden Vietnams. Am Nordostrand des Mekong-Deltas befindet sich Ho-Chi-Minh-Stadt (früher Saigon), heute das industrielle Zentrum des Landes.

Politik und Administration

Tabelle 2: Politik und Administration
Quelle: Auswärtiges Amt

Ländername

Sozialistische Republik Vietnam
Kurzform: Vietnam

Hauptstadt

Hanoi

Regierungsform

Einparteiensystem

Staatsoberhaupt

To LAM, Staatspräsident seit März 2024, gleichzeitig Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Vietnams

Regierungschef

Pham Minh CHINH, Premierminister seit April 2021

Außenminister/in

Bui Thanh SON, seit April 2021, gleichzeitig Vize- Premierminister seit August 2024

Minister/in für Bildung und Ausbildung

Nguyen Kim SON, seit 2021

Minister/in für Wissenschaft und Technologie

Nguyen Manh Hung, seit 2025

Parlament

Einkammerparlament, 14. Nationalversammlung, rund 500 Abgeordnete, Legislaturperiode 2021-2026, Wahl alle 5 Jahre

Regierungsparteien

Kommunistische Partei Vietnams

Oppositionsparteien

Keine

Verwaltungsstruktur

Aufteilung in 58 Provinzen, und 5 Stadtverwaltungen (Hanoi, Ho-Chi-Minh-Stadt, Da Nang, Can Tho und Hai Phong)

   

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Politisches System

Vietnam befindet sich in einem Transformationsprozess zu einem marktwirtschaftlichen System, in dem die Kommunistische Partei Vietnams (KPV) jedoch an ihrem Machtmonopol festhält.

Es gibt zwar einen politischen Willensbildungsprozess, in den Partei, Regierung und Parlament auf nationaler, Provinz- und Bezirksebene einbezogen sind. Ein Mehrparteiensystem und eine starke Bürgerbeteiligung lehnt die KPV indes ab. Es gibt keine organisierte Opposition. Verbände, Organisationen und die Gewerkschaft sind in der "Vaterländischen Front" zusammengefasst und damit Teil des Systems.

Die alte Verfassung schreibt in Artikel 4 die führende Rolle der KPV in Staat und Gesellschaft fest. Anfang 2014 trat eine neue Verfassung in Kraft, die die Führungsrolle der KPV zementiert. Die KPV ist jetzt nicht mehr nur Führer der Arbeiterklasse, sondern aller Vietnamesen und der ganzen Nation. Die Legislative, Exekutive und Judikative werden weiterhin von der KPV-Führung kontrolliert. Das 15-köpfige Politbüro bestimmt die Richtlinien der Politik. Es wird seit August 2024 von Generalsekretär To Lam geleitet. Das 175-köpfige Zentralkomitee der Partei ist das zweithöchste Parteiorgan und tagt in der Regel zweimal im Jahr.

Die Mitglieder der Nationalversammlung sind in der Regel KPV-Mitglieder. Die Nationalversammlung emanzipiert sich seit einigen Jahren und hat an Einfluss und Macht gewonnen (Quelle: Auswärtiges Amt).

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Wirtschaftsinformation

Vietnam gehört zu den aufstrebenden Wirtschaftsnationen Asiens. Das Land ist ein bedeutender Produzent von Agrarprodukten, Textilien, Schuhen und Elektronik. Bergbau und Industrie, Handel und die Land-, Forst-, und Fischereiwirtschaft sind die Industrien mit der größten Bruttowertschöpfung.

2024 wuchs Vietnams Wirtschaft um 6 Prozent an und für das Jahr 2025 sehen die Aussichten ebenfalls positiv aus.  Ausländische Direktinvestitionen erreichten 2024 einen Rekordwert von 23 Milliarden US-Dollar und auch Exporte aus Vietnam stiegen von 350 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf über 400 Milliarden US-Dollar an. Die Inflationsrate liegt derzeit bei circa 4 Prozent. Für die nächsten Jahre sind Reformen geplant, die das Wirtschaftswachstum ab 2026 auf ein zweistelliges Niveau heben sollen. Die Nationalversammlung verabschiedete auch ein neues Elektrizitätsgesetz, die seit Jahren stockende Energieprojekte schneller umsetzbar machen sollen.

Ausführliche Wirtschaftsdaten zu Vietnam finden Sie in der Reihe „Wirtschaftsdaten kompakt“ von „Germany Trade and Invest (GTAI)“. Diese wird zweimal jährlich im Mai und November aktualisiert.

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Weitere Informationen
Links/Institutionen

Handel mit Deutschland

Vietnams Außenhandelsbilanz ist positiv (Einfuhr 326,4 Mrd. vs. Ausfuhr von 354,7 Mrd. US-Dollar im Jahr 2023). Die deutschen Einfuhren aus Vietnam hatten 2023 einen Umfang von 13,6 Mrd. Euro. Die wichtigsten deutschen Importgüter aus Vietnam sind Elektronikwaren (29,8 Prozent) und Schuhe (17,9 Prozent). Die deutschen Ausfuhren nach Vietnam sind eine Zeit lang stetig gestiegen und erreichten 2018 einen Wert von 4,1 Mrd. Euro, seitdem aber wieder etwas zurückgegangen und hatten 2023 einen Wert von 3,5 Mrd. Euro. Die drei wichtigsten deutschen Exportgüter sind chemische Erzeugnisse (27,9 Prozent), Maschinen (18,3 Prozent) und Luftfahrzeuge (13,7 Prozent). Aus vietnamesischer Perspektive ist Deutschland nach den Niederlanden in Europa mit einem Anteil von 2,4 Prozent der wichtigste Handelspartner; die Hauptlieferländer Vietnams sind asiatische Nachbarländer (China, gefolgt von Südkorea, Japan und Taiwan). Aus deutscher Perspektive nimmt Vietnam bei den deutschen Ausfuhren Rang 49 von 239 Ländern ein, bei den deutschen Einfuhren Rang 24 von 239 Ländern (Quelle: Germany Trade & Invest (GTAI): Vietnam Wirtschaftsdaten kompakt, Dezember 2024).

Grundsätzlich haben deutsche Investoren und Unternehmen einen positiven Ausblick auf ihre Geschäftstätigkeiten in Vietnam. Laut dem AHK World Business Outlook vom Herbst 2024 erreichten deutsche Investitionen einen neuen Höchststand von 3,6 Mrd. US-Dollar in diversen Sektoren wie der verarbeitenden Industrie, Spitzentechnologie, Logistik oder erneuerbaren Energien. Steigenden Kosten für Vorprodukte und der intensive lokale Wettbewerb beeinflussen zwar die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen auf dem vietnamesischen Markt, aber Vietnams stetiges Wirtschaftswachstum und seine strategische Rolle als Produktions- und Exportdrehscheibe bieten auch gute Chancen für deutsche Firmen. (Quelle: AHK World Business Outlook Fall 2024 – Vietnam Results)

 

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