Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2020 die Anzahl schwacher Leser in allen Mitgliedstaaten auf weniger als 15 Prozent der Bevölkerung zu reduzieren. Bisher haben allein die Flämische Gemeinschaft, Dänemark, Estland, Finnland und Polen dieses angestrebte Ziel erreicht. Die Studienergebnisse unter den 15-Jähringen zeigen, dass rund 19,6 % der europäischen Jugendlichen schwache Ergebnisse verzeichnen. Flämische Jugendliche stehen mit 13,4 % in den Top Drei der besten Leser Europas, nur Finnland (8,1 %) und Estland (13,3%) erzielen bessere Ergebnisse. Für Belgien ist dabei besonders auffallend, dass die Leistungen der Schüler aus der französischsprachigen Region deutlich schlechter als der EU-Durchschnitt sind. Im deutschsprachigen Teil Belgiens liegt der Anteil schwacher jugendlicher Leser bei 16,9%. Im Vergleich dazu liegen die Niederlande mit 14,3 % und Deutschland mit 18,5 % besser als der EU-Durchschnitt, wobei die Niederlande ebenfalls das für 2020 angestrebte Ziel von weniger als 15% erreicht hat.
Die Daten entstammen einer Untersuchung aus dem Jahr 2009, deren Ergebnisse in dem jüngst veröffentlichten Bericht des Eurydicenetwork erschienen. Androulla Vassiliou (Europäische Kommission für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend) kritisiert angesichts der Ergebnisse, dass so viele Jugendliche in Europa noch nicht über elementare Lese- und Schreibfertigkeiten verfügen. Für diese Jugendlichen sieht sie eine Gefahr der sozialen Ausgrenzung, auch auf dem Arbeitsmarkt.
Diese Nachricht basiert auf einer Pressemitteilung der belgischen Nachrichtenagentur Belga, erschienen am 11. Juli 2011 in der Online-Ausgabe von Het Nieuwsblad.
