Das Kühlen und Heizen von öffentlichen Gebäuden ist auf Grund der hohen Energieverluste immer noch eine teure Angelegenheit und ein ungelöstes Problem in Europa. Spanien beispielsweise hat noch ungefähr 11,2 Millionen Quadratmeter öffentliche Gebäude, die bis 2020 renoviert werden müssen, um den EU-Kriterien zu entsprechen. Auch in Frankreich, Italien und im Vereinigten Königreich mit jeweils 22, 13,7 und 14 Millionen Quadratmeter ist noch Einiges zu tun.
Um die aktuellen Defizite in öffentlichen Gebäuden zu beseitigen, testet das europäische Forschungskonsortium des EU-Projekts BRICKER bis Ende 2017 innovative Lösungen in drei öffentlichen Gebäuden: einem Universitätskrankenhaus in Aydin, Türkei, einem Regierungsgebäude in Cáceres, Spanien und in einer Schule in Liège, Belgien.
Die 18 Projektpartner entwickeln innovative und energieeffiziente Technologien in den bestehenden öffentlichen Gebäuden, die speziell an die individuellen Kundenbedürfnisse der Eigentümer und Mieter angepasst sind. Mit Hilfe der Kombination von aktiven und passiven Technologien, wie Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung, Adsorptionskältemaschinen, Parabolrinnenkraftwerke, Biomasseanlagen und energieoptimierten Fassaden, sollen die Kosten erheblich reduziert werden.
Für die innovativen Systeme werden nun Strategien zur Vermarktung erarbeitet. Aus diesem Grund veranstaltete das Steinbeis-Europa-Zentrum, Partner im Projekt, im Juni 2016 einen Workshop in Madrid. Die Themen passive Sanierung zur Verbrauchsreduzierung in Gebäuden und regenerative Energiegewinnung in Gebäuden standen auf der Agenda. Der Workshop hatte unter anderem das Ziel, erste Ansätze für eine Marktstrategie zu identifizieren, um die Ergebnisse des Forschungsvorhabens bestmöglich verwerten zu können.