Nachdem das Steinbeis-Europa-Zentrum als Partner im EU-Projekt NETfficient in den letzten drei Jahren die Stadtwerke Borkum auf dem Weg zur Energieautarkie begleitet hat, lebt die gewonnene Erfahrung nun im Projekt INSULAE in Kooperation mit den Stadtwerken Norderney weiter.
INSULAE startete im April 2019 mit 27 Partnern, darunter Forschungseinrichtungen, Universitäten, Energieversorger, öffentliche Verwaltungen und verschiedene in der Energiebranche tätige Unternehmen. Das spanische Forschungsinstitut CIRCE leitet das Konsortium. Das Steinbeis-Europa-Zentrum begleitet als Projektpartner die Insel Norderney beim Wissenstransfer und der Implementierung. Die EU fördert das Projekt für vier Jahre mit 12 Millionen Euro.
Im Zentrum von INSULAE steht die Dekarbonisierung europäischer Inseln und die Verbreitung von innovativen Lösungen auf den drei Leuchtturminseln Bornholm (Dänemark), Madeira (Portugal) und die Unije in der Kvarner Bucht (Kroatien). Die drei Inseln ergänzen sich gut hinsichtlich Lage, Größe, Anbindung ans Festland, wirtschaftliche Entwicklung, Anteil an erneuerbaren Energien und CO2-Intensität.
Weitere sogenannte Beobachter-Inseln in Deutschland, Griechenland und Spanien profitieren von den Maßnahmen und werden die Ergebnisse als Erstanwender erproben. Eine der Inseln ist Norderney. Darüber hinaus werden andere Inseln, die an der Thematik interessiert sind angesprochen, um einen entsprechenden Diskurs zwischen den Inseln anzuregen.
Die Maßnahmenpalette umfasst die Speicherung von erneuerbarer Energie, intelligentes Management von Wasser und Energie, Einsatz von 5G und IoT-Technologien, Übergang zu Gleichstromnetzen, Einsatz von Biobrennstoffen, E-Mobilität und Stabilisierung von Stromnetzen. Das Investitionsplanungstool INSULAE IPT soll Entscheidungsträger in der Auswahl und Umsetzung von kosteneffizienten Maßnahmen unterstützen, um Inseln zu dekarbonisieren und um Alternativen zu teuren Gleichstrom- oder Wechselstromhochspannungskabeln vom Festland zu bieten.