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EU-Projekt-LISTEN: Wenn das intelligente Haus „zuhört“

Unter dem Titel „LISTEN” („Hör zu”) wird im Rahmen eines neuen EU-Projekts ein Freisprechsystem für intelligentes Wohnen entwickelt. Partner aus Deutschland, Griechenland und Italien arbeiten gemeinsam an einer natürlich-sprachlichen Schnittstelle für Web-Services in sogenannten „Intelligenten Häusern“. Damit soll das Zusammenspiel von Mikrofon-Systemen, Signalverarbeitung und Spracherkennung optimiert werden. Die EML European Media Laboratory GmbH befasst sich mit Spracherkennungsaspekten.

Heutzutage wird es zunehmend attraktiver und erschwinglicher, das Leben im eigenen Haus durch Softwaresysteme zur Steuerung der Temperaturregulierung, der Beleuchtung, der Medien und zur Kommunikation angenehmer zu gestalten. Besonders für ältere Menschen oder Personen mit Behinderungen sind die sogenannten „Smart Home“-Systeme eine große Unterstützung im Alltag. Sie helfen mit wichtigen Funktionen beim täglichen Gebrauch im Haus und können im Notfall sogar Leben retten. Aber die „Smart Home“-Systeme können noch nicht ausreichend einfach durch eine natürliche Schnittstelle bedient werden: unsere Stimme.

Deshalb arbeiten nun Experten aus der Sprachtechnologie und der Signalverarbeitung zusammen im neuen EU-Projekt „LISTEN” - “Hands-free Voice-enabled Interface to Web Applications for Smart Home Environments”. Sie entwickeln ein Spracherkennungssystem für intelligente Wohnungen, mit dem auch Internetanwendungen robust und natürlich-sprachlich gesteuert werden können – zwei entscheidende Komponenten sind hierbei große Erkennungsvokabulare und die geeignete Anordnung von Mikrofonen. Mit Hilfe des neuen Systems sollen sowohl Smart-Home-Funktionen als auch bestimmte Internetanwendungen nur durch Spracheingabe gesteuert werden. „LISTEN“ ist eine Marie Skłodowska-Curie-Maßnahme für Personalaustausch im Bereich Forschung und Innovation (RISE) im Rahmen von „Horizont 2020“. Start des auf vier Jahre angelegten Projekts war der 1. Juni 2015. Die EML European Media Laboratory GmbH aus Heidelberg wird ihr Spracherkennungssystem zur Verfügung stellen und die Technologien und Werkzeuge im Laufe des Projekts verbessern. Weitere Partner sind die RWTH Aachen, Cedat 85 (Italien) und die griechische Foundation for Research and Technology Hellas (FORTH), die auch die Projektkoordination durchführt.

Ein Ziel des Projekts ist, dass Nutzer mit dem System ausschließlich durch die Stimme interagieren können. Das System ist so beschaffen, dass die Nutzer sich nicht einem Mikrofon, einem anderen elektronischen Gerät oder einem Headset zuwenden müssen. Für diese schwierige Aufgabe ist ein robustes Aufnahmesystem notwendig, das als drahtloses Netzwerk aus Akustiksensoren arbeitet. Dieses Netzwerk wird speziell für intelligentes Wohnen entwickelt. Das Projekt umfasst sowohl Software- als auch Hardwarekomponenten, die in Echtzeit arbeiten müssen.

Ein weiteres Ziel ist, dass Benutzer einen gemeinsamen, sprachlichen Zugang zu Internet-Anwendungen und Smart-Home-Funktionen haben. Gerade für die Nutzung von Internetfunktionen wie Suchmaschinen, E-Mails und sozialen Netzwerken ist die automatische Spracherkennung mit großem Vokabular eine grundlegende Voraussetzung. „Wir werden unser Spracherkennungssystem dergestalt optimieren, dass damit sowohl Internet-Dienste als auch Smart-Home-Funktionen genutzt werden können“, sagt Dr. Siegfried Kunzmann, F + E Leiter am EML. „Wir werden außerdem mehrere Sprachen unterstützen.“ Der Fokus des Projekts liegt auf Englisch, Griechisch, Italienisch und Deutsch. So soll die einfache Anpassung des Systems an verschiedene Sprachen gezeigt werden.

Die Umsetzung dieser beiden Ziele wird wegweisend für die Weiterentwicklung des Technikstandes sein. Die teilnehmenden Partner möchten mit dem Projekt eine Brücke zwischen akustischer Sensorik und Spracherkennungsforschung bilden. Sie bringen viel Know-how von beiden Seiten mit, um die interdisziplinäre Forschung und den Austausch zwischen Universitäten und Unternehmen auf europäischer Ebene zu fördern und zu stärken.

Die Foundation for Research and Technology Hellas FORTH (Heraklion / Griechenland) ist „LISTEN“-Projektkoordinatorin. Sie verfügt über Expertise in Smart-Home-Anwendungen, mit denen drahtlose Akustik-Sensoren-Netzwerke für die Bedienung per Sprache entwickelt werden können. Die EML European Media Laboratory GmbH stellt ihr Spracherkennungssystem zur Verfügung und passt ihre Sprachtechnologie-Werkzeuge an die Projekterfordernisse an. Die Gruppe Sprachverarbeitung und Mustererkennung der RWTH Aachen bringt ihre langjährige Erfahrung sowie neueste Technologien in der Spracherkennungsforschung ein. Cedat85 (Italien) steuert seine Sachkunde in der gewerbsmäßigen Entwicklung spezifischer Anwendungen und Systeme mit eingebauter Spracherkennungstechnologie bei.

Die beiden „LISTEN“-Projektpartner Prof. Hermann Ney (RWTH Aachen) und Dr. Siegfried Kunzmann (EML) sind Mitorganisatoren der „Interspeech“, einer Konferenz zum Thema Sprachwissenschaften und Sprachtechnologie, die vom 6-10. September 2015 in Dresden stattfand. http://interspeech2015.org/

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Peter Saueressig
Public Relations
EML European Media Laboratory GmbH
Schloss-Wolfsbrunnenweg 35
D-69118 Heidelberg
Tel.: +49-6221-533245
E-mail: saueressig(at)eml.org
Twitter: @EMLVoice

Quelle: EML European Media Laboratory GmbH / IDW Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Griechenland Italien Themen: Information u. Kommunikation

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