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Flüssiges Erdgas im südlichen Ostseeraum - Analysieren – Empfehlen – Vernetzen

Wenn sich am 18. und 19. September 2012 in Rønne auf Bornholm Wissenschaftler, Vertreter der regionalen Wirtschaft und Mitarbeiter öffentlicher Institutionen aus Dänemark, Deutschland, Litauen, Polen und Schweden treffen, dann ist auch eine Arbeitsgruppe der Hochschule Wismar dabei. Als Partner im Projekt „MarTech LNG“ werden sie die von ihnen seit Januar 2012 in Mecklenburg-Vorpommern erhobenen Daten vorstellen und aus ihrer Sicht bewerten.

Ziel des von der Europäischen Union geförderten Projektes „Marine Competence, Technology and Knowledge Transfer for Liquid Natural Gas (LNG) in the South Baltic Region“ ist es, Unternehmensvertretern der ausgewählten Regionen im südlichen Ostseeraum einen besseren Zugang zu den LNG bezogenen Technologien zu ermöglichen und den Wissens- und Praxistransfer zwischen den Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern anzuregen. Das soll den Unternehmen ermöglichen, ihre Kompetenzen zu erweitern, bedarfsgerecht neue Produkte zu entwickeln und Spezialisierungen im Rahmen ihrer Tätigkeitsfelder aufzubauen.

Reedereien verkünden vermehrt, dass die Neubauten ihrer Schiffe so ausgestattet werden, dass sie mit verflüssigtem Erdgas als Brennstoff betrieben werden können. In zahlreichen Forschungsprojekten steht LNG im Mittelpunkt der Untersuchungen und Entwicklungen, von der Gewinnung über den Transport bis zur Nutzung. Ein Grund dafür sind die Umweltauflagen für die Schifffahrt in der Nord- und Ostsee ab 2015, die unter anderem festschreiben, dass der Schwefelgehalt des Treibstoffs statt wie bisher ein Prozent nur noch ein Zehntel dessen betragen darf. „Weil Erdgas der umweltfreundlichste der fossilen Brennstoffe ist und seine Vorräte weltweit größer eingeschätzt werden als die des Erdöls, hat es Eingang in die Ostseeraumstrategie „Unabhängige Energieversorgung“ gefunden“, so Anatoli Beifert, Projektmitarbeiter an der Hochschule Wismar. Welche Chancen sich durch den Einsatz des nach Kohle und Erdöl drittgrößten Energielieferanten für die Unternehmen der Region ergeben, welche Aktivitäten Unternehmen entwickeln, welche Planungen laufen und wo welche Defizite in der Region Mecklenburg-Vorpommern existieren – all das ist Gegenstand der Untersuchungen der Forschergruppe an der Hochschule Wismar. Parallel dazu laufen die Erhebungen in den an die Ostsee angrenzenden Regionen Dänemarks, Litauens, Polens und Schwedens. So werden länderübergreifend Forschungs-, Bildungs- und Beratungseinrichtungen identifiziert, die in der Lage sind, die Industrie zu unterstützen. Es entsteht eine Studie über die maritimen Lieferketten im Ostseeraum, die den Einsatz LNG-bezogener Infrastruktur im Fokus hat. Diese soll Qualifikationslisten, eine Liste aller Unternehmen in der Lieferkette sowie Trainingsprogramme zur Cluster-Bildung für die effektive Nutzung der Lieferketten beschreiben. Zusätzlich werden zwei Vergabeverfahren für das internationale Konsortium getestet sowie eine Werbekampagne für die Lieferkette erarbeitet. Außerdem werden LNG-Kompetenzzentren für den Bau und Betrieb von LNG-Anlagen geschaffen, in denen Expertengruppen der Ingenieurwissenschaften und des Managements Trainingsmethoden und -programme entwickeln. Alle Aktivitäten werden durch regionale LNG-Entwicklungsgruppen unterstützt, die direkt mit den Industrien und Experten in anderen Partnerregionen zusammenarbeiten.

Zum Projekttreffen auf Bornholm werden die Projektpartner ihre ausführlichen Ergebnisse präsentieren und gemeinsam diskutieren. Für das Arbeitspaket „Erstellung einer LNG Fachwissens- und Partnerschaftsplattform“ übernimmt die Hochschule Wismar die leitende Funktion.

Sie ist in diesem Jahr sowohl für die Identifizierung von Forschungs-, Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie die Erstellung einer gemeinsamen Studie über die maritimen Lieferketten für die direkte Zusammenarbeit mit den Industrien und Experten im südlichen Ostseeraum zuständig. Im Rahmen ihrer Leitungsfunktion hat die Wismarer Gruppe bis jetzt das Konzept für die Erhebung der entsprechenden Daten zu den identifizierten Einrichtungen und Lieferkettenerarbeitet, welches im Rahmen des Projektes von allen Projektpartnern verwendet wird.

Die Wismarer Forschungsgruppe wird auf Bornholm zusammen mit der ATI GmbH die Ergebnisse der deutschen Region vorstellen und auf Neuigkeiten und Herausforderungen im Bereich des LNG aus deutscher Sicht hinweisen. Schließlich werden die Aktivitäten in den nächsten Meilensteinen für die kommenden rund zweieinhalb Jahre erörtert und bestätigt. Für diesen Zeitraum seit Beginn des Jahres 2012 bis Ende 2014 wird für die Wismarer Forscher ein Budget von mehr als einer Viertelmillion Euro von der EU mitfinanziert. Das gesamte Projekt unter Leitung des Wissenschafts- und Technologieparks Klaipeda, Litauen, hat ein Gesamtbudget für alle Partner von mehr als einer Million Euro.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an das EU Project Center der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Laima Maknyte oder Anatoli Beifert, Telefon: 03841 753-76 34 bzw. E-Mail: laima.maknyte(at)hs-wismar.de.

Quelle: IDW Nachrichten / Hochschule Wismar Redaktion: Länder / Organisationen: Dänemark Litauen Schweden Polen Themen: Geowissenschaften Engineering und Produktion Umwelt u. Nachhaltigkeit

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