Über 300 Arbeitswissenschaftler aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Kanada, Südafrika und Japan waren zu Gast am Campus Krefeld Süd der Hochschule Niederrhein. Dort fand erstmals der Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) unter dem Motto „Chancen durch Arbeits-, Produkt- und Systemgestaltung – Zukunftsfähigkeit für Produktions- und Dienstleistungsunternehmen" statt.
Vom 27. Februar bis zum 1. März stellten Referenten aus sechs Nationen in über 170 Referaten, zehn Workshops und vier Plenarvorträgen das gesamte Spektrum der Arbeitswissenschaften sowie aktuelle Trends vor. Dabei sollten Unternehmer Anregungen und Strategien für die eigene Praxis finden. „Die aktuellen Diskussionen zu den Arbeitsbedingungen in Deutschland, aber auch bei Unternehmen in internationalen Zulieferketten, zeigen die Bedeutung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", sagte Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, gegenüber Pressevertretern unmittelbar nach der offiziellen Begrüßung.
Die Bedingungen, unter denen Produkte hergestellt oder Services bereitgestellt würden, könnten Kaufentscheidungen beeinflussen und trügen somit in jedem Fall zum Unternehmensimage bei. „Es ist für Unternehmen also ratsam, menschliche Interessen und Bedürfnisse sowohl bezüglich der Kunden, aber eben auch hinsichtlich der eigenen Belegschaft systematisch zu berücksichtigen", so Bruder weiter.
Dass die Themen Arbeitsgestaltung und Gesundheitsförderung auch für kleinere Unternehmen relevant sind, betonte Prof. Dr. Lutz Packebusch vom Institut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz der Hochschule Niederrhein (A.U.G.E.). „Wir haben langjährige Erfahrungen in der erfolgreichen arbeitswissenschaftlichen Begleitung von Klein- und Mittelunternehmen." Unternehmen, die ihren Mitarbeitern faire Arbeitsbedingungen bieten, haben weniger Krankheitsmeldungen zu vermelden, so Packebusch. Eine professionelle Beschäftigung mit dem Thema schaffe für das Unternehmen unmittelbar einen Mehrwert.
Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im NRW-Arbeitsministerium, betonte die Herausforderungen, die sich für die Unternehmen aus dem demografischen Wandel ergeben: „Mit dem Programm ‚Arbeit gestalten NRW’ hat die Landesregierung gemeinsam mit Sozialpartnern und Sozialversicherung eine Allianz für eine alternsgerechte Arbeitsgestaltung auf den Weg gebracht. Dabei geht es beispielsweise darum, die psychischen Belastungen einzudämmen, das betriebliche Gesundheitsmanagement auszubauen und die Arbeitsbedingungen stärker auf die demografischen Entwicklungen abzustimmen. Mit dem "Gütesiegel Demografie aktiv" zeichnen wir Unternehmen aus, die ihre Arbeitsorganisation mit Blick auf die demografische Situation im Betrieb verbessert haben."
Das Institut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Effizienz (A.U.G.E.) der Hochschule Niederrhein unterstützt und berät seit Jahren die Unternehmen der Region zu diesen Fragen. In diesem Jahr haben die A.U.G.E.-Wissenschaftler zum ersten Mal den Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft nach Krefeld geholt, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen der Region weiter zu stärken. Für Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg ist das ein weiterer Beleg für die Praxisnähe von Forschung und Lehre an der Hochschule Niederrhein: „Wir verstehen uns auch beim Thema Arbeitsgestaltung als kompetenter Kooperationspartner der Unternehmen in der Region."
Kontakt
Dr. Christian Sonntag
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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