Die präziseste Waage der Welt nimmt Ende dieses Jahres in Karlsruhe ihren Betrieb auf und wird 5 Jahre lang Daten aufnehmen, um die Masse des Neutrinos präzise zu bestimmen. Aber schon jetzt machen sich die Teilchenforscher des KIT und der Universität Heidelberg Gedanken, auf welcher Technologie die nächste Generation von Teilchenwaagen basieren könnte. Die gemeinsamen Forschungsaktivitäten bündeln sie mit nationalen und internationalen Partnern nun im Netzwerk Neutrinomasse und unterzeichneten ein entsprechendes MoU.
Neutrinos spielen eine wichtige Rolle bei der Untersuchung des Ursprungs der Materie und bei der Gestaltung der sichtbaren Strukturen im Kosmos. Ihre Masse, die über eine Milliarde Mal kleiner sein muss als die eines Wasserstoffatoms, ist ein wichtiger, aber noch ungenau bestimmter Parameter. Um diesen zu messen, entwickeln Forscher in Karlsruhe und Heidelberg zusammen mit ihren nationalen und internationalen Partnern extrem präzise Sensoren und Detektoren für teilchenphysikalische Experimente wie KATRIN und ECHo.
Um die bestehenden Kontakte zu bündeln und zu intensivieren haben die Kooperationen nun die Leitlinien der zukünftigen Zusammenarbeit mit einem Memorandum of Understanding (MoU) festgelegt. Im nun gegründeten internationalen Netzwerk Neutrinomasse werden sich rund 230 Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich, Indien, Russland, der Schweiz, der Slowakei, Spanien, Tschechien, und den USA einbringen.
Zentrales Ziel ist es, neue Technologien auf den Gebieten der Sensorentwicklung und Probenaufbereitung zu entwickeln und in gemeinsamen Experimenten zu testen. Auch Workshops und Nachwuchsförderung soll gemeinsam abgestimmt werden. Die Leitung des internationalen Netzwerks Neutrinomasse (Absolute neutrino mass scale from nuclear ß-decay and electron capture) werden gemeinschaftlich Katrin Valerius, Leiterin der Helmholtz-Hochschul-Nachwuchsgruppe bei KATRIN, und Loredana Gastaldo, Sprecherin von ECHo, übernehmen.
Kontakt:
Kosta Schinarakis
Themenscout
Karlsruher Institut für Technologie
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