In Bulgarien, Ungarn und Rumänien ist die Roma-Population zahlenmäßig am größten und die Problemlagen sind vielschichtig. Als diskriminierte und am Arbeitsmarkt besonders benachteiligte Personengruppe gibt es große Handlungsbedarfe und komplexe Problemstellungen. Die Kompetenzbilanzierung nach dem französischen Modell forciert eine individuelle Arbeitsweise, zum Beispiel in Form von Einzelgesprächen und anderen individuellen Unterstützungsleistungen. Gleichermaßen werden Übungen und Testprocedere in Gruppen durchgeführt.
Die im Herbst ausgebildeten aus Bulgarien kommenden Multiplikatoren führten in den vergangenen Monaten nun selbst die ersten Kompetenzbilanzierungen mit Roma durch und berichteten während des Partnertreffens vom 12. -15. Mai 2015 in Pleven (Bulgarien) über Ihre Erfahrungen und die bisher erreichten Ergebnisse. 16 Roma begannen die Kompetenzbilanzierung, 11 schlossen sie ab und erhielten Ihr Synthesedokument. Arbeitsaufnahme, Planungen für die eigene Existenzgründung und Aufnahme einer Aus- bzw. Weiterbildung konnten die Kompetenzbilanzierer bei ihren Teilnehmenden nach absolvierter Kompetenzbilanzierung feststellen. Fünf Teilnehmer brachen ab, zum Teil aufgrund von Arbeitsaufnahme.
Alle Teilnehmer bestätigten die Nützlichkeit der Kompetenzbilanzierung und die damit verbundene Bescheinigung der eigenen Stärken und möglichen beruflichen Perspektiven im Synthesedokument sowie die für deren Erreichung notwendigen Aktivitäten im persönlichen Aktionsplan. Parallel zum Treffen unterzog sich der bulgarische Partner DPHC dem Audit über die Einhaltung der Europäischen Qualitätskriterien für die Umsetzung der Kompetenzbilanzierung und erhielt das Qualitätslabel der Europäischen Vereinigung FECBOP. Als nächstes wird sich der Partner aus Ungarn dem Audit unterziehen.
Das Projekt KOMPASS hat noch eine Laufzeit bis zum 30.09.2014 und wird mit dem Abschlusstreffen in Paris am 04. und 05. September offiziell beendet werden.
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