An der Universität Jena werden am 26. und 27. Juni die ersten Rumänientage begangen. Neugierige Gäste sind herzlich willkommen, sich einen Eindruck von Land und Leuten zu verschaffen. Für Studierende bietet sich dabei die Chance, Studienorte kennenzulernen, die mehr zu bieten haben als es auf den ersten Blick erscheint.
„Einige Universitäten in Rumänien liegen gleichauf mit uns oder haben sogar die Nase vorn“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Dahmen von der Universität Jena. Der Rumänist nennt die Universitäten in Bukarest, Iaşi, Cluj-Napoca (Klausenburg) und Targu-Mures, mit denen die Friedrich-Schiller-Universität Jena Kooperationen pflegt. Besonders bei den Naturwissenschaften seien viele der rumänischen Institute inzwischen sehr gut ausgestattet, sagt Dahmen. In manchen Bereichen könnten rumänische Universitäten sogar Vorbildwirkung für Deutschland haben: So werden Vorlesungen im traditionell multiethnischen Cluj-Napoca auf Rumänisch, Deutsch und Ungarisch gehalten.
Über das Erasmus-Programm gebe es die Chance, internationale Erfahrungen in einem Land zu sammeln, das auf den Wunschzetteln der Studierenden keinen der oberen Plätze belegt. „Die Studenten haben die Gelegenheit, eine völlig andere Kultur kennenzulernen“, sagt Dr. Jürgen Hendrich. Der Leiter des Internationalen Büros der Universität Jena verweist dabei u. a. auf die Universität in Iaşi. „Sie ist der älteste internationale Partner der Universität Jena“, sagt er. Bereits 1960 sei der Kooperationsvertrag unterzeichnet worden. Dass Iaşi eine traditionsreiche Universitätsstadt ist, belege die Tatsache, dass die Universität genau wie Jena zur Coimbra-Gruppe gehört, der Vereinigung der ältesten und traditionsreichsten europäischen Universitäten.
Die Anregung zum Rumänientag ging von Uni-Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke und dem rumänischen Botschafter Dr. Lazar Comanescu aus. Die beiden werden am Donnerstag (26. Juni) um 10.00 Uhr im Kanzlerfoyer im Universitätshauptgebäude (Fürstengraben 1, 1. Etage) eine Fotoausstellung eröffnen. Gezeigt werden Bilder von Rumänien und Impressionen Jenaer Studierender, die für ein Semester nach Rumänien gegangen sind. Im Anschluss ab 10.30 Uhr wird der Botschafter im Senatssaal über „Studieren in Rumänien“ informieren, außerdem präsentieren sich die Partneruniversitäten.
Filmfreunde werden ab 17.30 Uhr im Hörsaal 5 am Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) auf ihre Kosten kommen. Gezeigt werden die Filme „Lampa cu caciula“, „Stremt 89“ und „Wonderland“. Erläuternd dazu spricht Andreea Dinca vom Rumänischen Kulturinstitut Berlin über das Thema „Was passiert nach der Neuen Rumänischen Welle?“.
Am zweiten der Rumänientage wird Prof. Dr. Liviu Papadima ab 14.00 Uhr in der Aula des Universitäts-Hauptgebäudes einen Festvortrag anlässlich des Schillertages halten. Der Prorektor der Universität Bukarest spricht zum Thema „Wozu Bildung in dürftiger Zeit?“ Wie Prof. Dahmen erläutert, wird der Literaturwissenschaftler Papadima sicher eine Lanze brechen für universelle Bildung als erstrebenswertes Ziel trotz schwindender finanzieller Ressourcen. Der Eintritt zum Vortrag – wie zu allen anderen Veranstaltungen – ist frei, Gäste sind herzlich willkommen.
Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Dahmen
Institut für Romanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944660
E-Mail: Wolfgang.Dahmen(at)uni-jena.de
Dr. Jürgen Hendrich
Internationales Büro der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 931160
E-Mail: juergen.hendrich(at)uni-jena.de