Die Cluster, die am 16. Mai auf einer hochrangigen Tagung in Bratislava vorgestellt wurden, werden die wissenschaftlichen Grundlagen für die Donau-Strategie liefern und auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Region fördern. An der Veranstaltung nahmen heute u. a. der slowakische Premierminister Robert Fico und der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Maroš Šefčovič, teil (MEMO/13/441).
In seiner Rede zum Auftakt der Veranstaltung betonte Maroš Šefčovič: „Ziel der EU-Strategie für den Donauraum ist es, die politische Entscheidungsfindung und Finanzierung zu erleichtern und damit Wachstum und Arbeitsplätze in dieser Region zu fördern. Die Wissenschaft kann den politischen Entscheidungsträgern die Daten an die Hand geben, die ihnen helfen, fundierte Entscheidungen für eine Region zu treffen, die über eine enorme geopolitische und wirtschaftliche Vielfalt verfügt.“
Máire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, erklärte hierzu: „Dies ist ein hervorragendes Beispiel für die transnationale wissenschaftliche und politische Zusammenarbeit, das für die EU und darüber hinaus wegweisend ist. Die Cluster können der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Region einen Schub geben.“
Die Cluster zu den Themen Wasser, Land und Boden, Bioenergie und Luft werden sich – je nach Bedarf – auf folgende Fragen konzentrieren: Umweltschutz, Bewässerung sowie landwirtschaftliche Entwicklung und Energie. Das Datencluster soll für Klarheit und Vergleichbarkeit der Daten sorgen, um deren Austausch und Harmonisierung in verschiedenen Bereichen zu erleichtern – etwa im Bereich der Biodiversität, der Flussmorphologie, der Überschwemmungs- und Dürrerisiken, der Böden, der Kulturpflanzen bzw. Energieressourcen sowie des Energiepotenzials. Im Rahmen dieses Clusters wird auch ein gemeinsamer Datenzugangspunkt für die gesamte Region eingerichtet – die erste Version dürfte bis Dezember dieses Jahres betriebsbereit sein. Das Cluster zur intelligenten Spezialisierung wird sich damit befassen, wie – statt einer Verteilung der Anstrengungen und Investitionen nach dem Gießkannenprinzip – sich Ressourcen, gestützt auf das Wirtschaftspotenzial der Donauregion, gezielt für die wichtigsten wissenschaftlichen Schwerpunkte bündeln lassen.
Die Cluster werden die wissenschaftliche Fachwelt aus den 14 Donau-Anrainerländern und damit die überwiegende Zahl der wissenschaftlichen Akademien der Region, die Donau-Rektorenkonferenz (die 54 Hochschulen vertritt) sowie viele andere Forschungsorganisationen zusammenbringen. Die Partner beteiligen sich – entsprechend ihren Schwerpunkten und ihrem Fachwissen – an den Clustern ihrer Wahl. Die Teilnahme steht auch anderen Interessierten offen. Die Cluster werden die Zusammenarbeit nicht nur zwischen den Wissenschaftlern, sondern auch zwischen Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern fördern und darauf hinwirken, dass wissenschaftliche Ergebnisse stärker bei politischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Während sich die Wissenschaftler regelmäßig treffen, werden die politischen Entscheidungsträger einmal jährlich über den aktuellen Stand informiert.
Hintergrund
An der Veranstaltung in Bratislava nahmen weiter teil: der ungarische Staatsminister für Wirtschaftsstrategie Zoltán Cséfalvay, der österreichische Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, Karlheinz Töchterle, der stellvertretende rumänische Minister für Hochschulbildung, wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung, Mihnea Costoiu, sowie Edit Herczog, Mitglied des Europäischen Parlaments.
Der Startschuss für die EU-Strategie für den Donauraum fiel 2011, zwei Jahre nach einem entsprechenden Antrag von EU-Regierungen (IP/11/472). Sie umfasst vier Schwerpunkte: Anbindung der Donauregion, Umweltschutz, Aufbau von Wohlstand und Stärkung des Donauraums. Die Europäische Kommission hat in ihrem jüngst veröffentlichten Fortschrittsbericht über die Strategie für den Donauraum dazu aufgerufen, nach einem guten Start einen Gang hochzuschalten (IP/13/307). Die Region braucht intelligente und strategische Investitionen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, um von ihren lokalen Stärken profitieren zu können und um die auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene bereitgestellten öffentlichen Fördergelder effizienter und besser aufeinander abgestimmt einzusetzen. Die Region muss für ihre Ausgaben strategische Schwerpunkte festlegen und Innovationshemmnisse beseitigen, um ihr Potenzial voll ausschöpfen und qualitativ anspruchsvolle Arbeitsplätze schaffen zu können.
Die Initiative zur wissenschaftlichen Unterstützung der Donau-Strategie wurde im November 2011 von der Gemeinsamen Forschungsstelle (JRC), einer Dienststelle der Europäischen Kommission, eingeleitet. Sie umfasst vier Schwerpunkte: Umweltschutz, Bewässerung und landwirtschaftliche Entwicklung, Schiffbarkeit und Energieerzeugung.
Zum Donauraum, in dem über 100 Millionen Menschen leben, zählen die folgenden 14 Länder: Deutschland, Österreich, Ungarn, die Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien, Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, die Ukraine und Moldawien.
Weitere Informationen
Zweite hochrangige Tagung zur Initiative „Wissenschaftliche Unterstützung der Donau-Strategie“ (Bratislava, 16. Mai 2013) und weitere Informationen zu den Clustern:
http://ec.europa.eu/dgs/jrc/index.cfm?id=2470&obj_id=4480&dt_code=EVN&lang=en
Unterlagen zu den wissenschaftlichen Tagungen: Teilnehmer, Protokolle, Vorträge und Berichte (März 2013):
http://ec.europa.eu/dgs/jrc/index.cfm?id=1410&obj_id=16440&dt_code=NWS&lang=en&ori=HLN
Erste hochrangige Tagung zur Initiative „Wissenschaftliche Unterstützung der Donau-Strategie“ (Bratislava, 24. April 2012):
http://ec.europa.eu/dgs/jrc/index.cfm?id=3910&obj_id=4120&dt_code=EVN&lang=en&ori=HLN
EU-Strategie für den Donauraum:
http://ec.europa.eu/regional_policy/cooperate/danube/index_en.cfm
Kontakt:
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