Spanien scheint einen Weg aus der Wirtschaftskrise gefunden zu haben, die Wirtschaft wächst wieder und die Arbeitslosenzahlen sinken. Das berichtet Andreas Schleicher, Direktor des OECD Directorate for Education and Skills, im OECD-Blog "educationtoday". Er ist zudem davon überzeugt, dass Spanien diesen positiven Trend nur dann langfristig fortsetzen kann, wenn es sich den Herausforderungen der globalen Wirtschaft anpasst. Diese entwickele sich zunehmend zu einer wissensbasierten Ökonomie und erfordere entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte.
Spanien stehe laut Schleicher derzeit an einem Wendepunkt, die nötigen Reformen im Aus- und Weiterbildungssystem einzuleiten, um die Wirtschaft mit geeigneten Fachkräften zu versorgen. Nur so könne die Produktivität und Innovationsfähigkeit gesteigert werden und die spanische Wirtschaft auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben.
Um die zu ergreifenden Schritte in die richtige Richtung zu lenken, hat die OECD gemeinsam mit sieben spanischen Ministerien und Interessenvertretern seit 2014 daran gearbeitet, die größten Herausforderungen zu identifizieren. Die Ergebnisse finden sich im "OECD Skills Strategy Diagnostic Report: Spain", der die spanische Regierung bei der Ausarbeitung einer nationalen Ausbildungsstrategie unterstützen soll. Der Bericht äußert sich positiv zur vergangenen Entwicklung im Bereich Schul- und Berufsbildung sowie im Wissenschafts-, Technologie- und Innovationssystem, sieht aber noch weitere Potentiale.
Insgesamt nennt der Bericht zwölf Herausforderungen in vier Bereichen: Schüler, Auszubildende, Studenten und Arbeitskräfte müssten besser mit den am Arbeitsmarkt erforderten Qualifikationen ausgestattet werden. Zudem müsse deren Einbindung in die Wirtschaft besser gelingen und Voraussetzungen geschaffen werden, um bestehende Potentiale besser zu nutzen. Zum Schluss nennt der Bericht Maßnahmen, die getroffen werden müssten, um das Aus- und Weiterbildungssystem insgesamt zu stärken.
Am 22. September hat die OECD gemeinsam mit Vertretern der beteiligten Ministerien und der Europäischen Kommission den Bericht in Madrid der Öffentlichkeit vorgestellt.