Das INCHER untersuchte 21 internationale Hochschulnetzwerke mit deutscher Beteiligung, die von 2013 bis 2016 im Programm „Strategische Partnerschaften und thematische Netzwerke“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gefördert wurden. Das U4-Netzwerk schnitt im Vergleich in allen Rubriken als eins der erfolgreichsten Netzwerke des gesamten Programms ab. Beispielsweise organisierten die U4-Partner mit Abstand die meisten Konferenzen (17), Sommerschulen (12) und Workshops (123) – die Zahl ihrer gemeinsamen Workshops war doppelt so hoch wie beim zweitplatzierten Netzwerk.
Ähnlich herausragend waren die Zahlen der ausgetauschten Studierenden (298), Promovierenden (207) und Beschäftigten (212) – die U4-Partner tauschten im untersuchten Zeitraum so viele Promovierende aus wie alle anderen evaluierten Netzwerke zusammen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der U4-Partner akquirierten mehr als die Hälfte aller eingenommen Drittmittel im DAAD-Programm; außerdem veröffentlichten sie mit Abstand die meisten Ko-Publikationen.
„Die Zusammenarbeit im U4-Netzwerk hat bei allen vier Kooperationspartnern die Qualität in Forschung und Lehre deutlich gesteigert“, sagt Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin für Internationalisierung der Universität Göttingen. „Die Ergebnisse der Studie bestätigen unsere Internationalisierungsstrategie. Unsere Studierenden und Promovierenden sammeln internationale Erfahrung, was wichtig ist für ihre weitere Karriereentwicklung.“ Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte Ende des vergangenen Jahres die Einrichtung „europäischer Universitäten“ gefordert, die aus internationalen Hochschulnetzwerken bestehen sollen. „Für das Konzept der europäischen Universitäten kann das U4-Netzwerk als Modell dienen. Mit unserer Kooperation stärken wir auch das europäische Bewusstsein als wichtiges Fundament für die Zukunft Europas“, so Casper-Hehne.
Der Erfolg des U4-Netzwerks setzt sich auch nach Auslaufen der DAAD-Förderung fort. Die Kooperationspartner bilden ihre Studierenden mittlerweile in neun gemeinsamen Studiengängen aus. Pro Jahr organisieren sie zwölf gemeinsame Sommerschulen, rund 30 wissenschaftliche Workshops und mehr als zehn gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen für Führungskräfte und Beschäftigte. Hinzu kommen mehr als 300 Ko-Publikationen und Workshops zu Themen wie Data Science, Forschungs- und Informationsinfrastrukturen, Nachhaltigkeit, Museen und Sammlungen sowie Nachwuchsförderung. Um diese Aktivitäten langfristig zu sichern, haben die Partner ein gemeinsames U4-Budget beschlossen.