Keine ursächliche Therapie, kein zugelassener Impfstoff, zunehmende Ausbreitung: Das „Crimean Congo Hemorrhagic Fever Virus“ (CCHFV) ist von der Weltgesundheitsorganisation WHO auf die Liste der weltweit gefährlichsten Erreger gesetzt worden, für die äußerst dringender Forschungsbedarf besteht. Es verursacht beim Menschen ein schweres hämorrhagisches Fieber, das in rund 30 Prozent der Fälle tödlich verläuft. Gießener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind daran beteiligt, im Rahmen eines interdisziplinären, internationalen Verbundprojektes neue CCHFV-Impfstoffe für Mensch und Tier zu entwickeln. Die Europäische Union (EU) fördert das im EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation Horizont 2020 angesiedelte Projekt „CCHFVaccine“ mit insgesamt 6 Millionen Euro. Davon entfallen rund 350.000 Euro auf die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). „CCHFVaccine“ ist 2017 gestartet und hat eine Laufzeit von sechs Jahren.
Das Gießener Teilprojekt fokussiert sich auf die Etablierung verschiedener Vakzine-Plattformen und die Messung der angeborenen Immunantwort. Das Konsortium „CCHFever“ wird von Prof. Dr. Ali Mirazimi aus Stockholm angeführt und vereinigt Forschergruppen aus Deutschland (Justus-Liebig-Universität Gießen, Friedrich-Löffler-Institut, Paul-Ehrlich-Institut), Großbritannien (Public Health England), Schweden (Karolinska Institut, Public Health Agency, Staatliches Veterinäramt), der Türkei (Cumhuriyet-Universität, Kafkas Universität), Bulgarien (National Center of Infectious and Parasitic Diseases), dem Kosovo (National Institute of Public Health), Tadjikistan (Ministry of Health) und den USA (National Institutes of Health).
Am 25. und 26. Januar fand im Paul-Ehrlich-Institut das zweitägige Kick-off-Meeting zu CCHFVaccine statt.
Zum Nachlesen
- Gemeinsame Pressemitteilung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) und des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) (26.01.17): EU-Projekt zur Entwicklung von Impfstoffen gegen das Krim-Kongo-Fieber-Virus (CCHFV) gestartet
- Pressemitteilung Universität Gießen (05.01.17): Impfstoffe gegen ein hämorrhagisches Fiebervirus