Epilepsien können in verschiedenen Formen auftreten. Beim Menschen ist die Temporallappenepilepsie (TLE) am häufigsten. Die TLE ist eine chronische Hirnerkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine gestörte Aktivität der Nervenzellen im Temporallappen des Gehirns. Patienten leiden in Folge unter häufigen epileptischen Anfällen. Ein großer Teil der Patienten, bis zu 40%, reagieren nicht oder nur schlecht auf die verfügbaren, pharmakologischen Interventionen. Daher besteht eine große Notwendigkeit, neue Therapiestrategien zu entwickeln. Das Forschungsprojekt der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg erforscht bestimmte Rezeptormoleküle, die Kainat-Rezeptoren, die auf der Oberfläche von Nervenzellen des Temporallappen zu finden sind und die die Aktivität dieser Nervenzellen beeinflussen. Es ist bekannt, dass eine Fehlfunktion der Kainat-Rezeptoren zur Entstehung der TLE beiträgt. Im vorliegenden Forschungsprojekt sollen neue Interventionen im Tiermodell entwickelt werden, mit denen die Kainat-Rezeptoren gehemmt und damit die Entstehung von epileptischen Anfällen verhindert werden kann. Hierzu kommt ein gentechnisches Verfahren zum Einsatz, das als RNA-Interferenz (RNAi) bezeichnet wird.
KARTLE - Inhibition aberranter Kainat-Rezeptoren in Temporallappenepilepsie
Laufzeit:
01.09.2018
- 31.08.2021
Förderkennzeichen: 01EW1802
Koordinator: Universität Heidelberg - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Heidelberg - Department für Infektiologie - Virologie
Verbund:
NEURON-Verbund KARTLE
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Belgien
Frankreich
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften