PNS: Ethische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte der modernen psychiatrischen Neurochirurgie - TP2 Recht

Das Ziel besteht in der umfassenden Untersuchung ethischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Fragen des gesamten Gebiets der zeitgenössischen psychiatrischen Neurochirurgie mit empirischen und normativen Methoden. Dieses Gebiet umfasst nicht nur die Tiefe Hirnstimulation, sondern auch ablative Methoden (Mikrochirurgie und Radiochirurgie). Wir betrachten auch aufkommende Methoden, die darauf abzielen, bestimmte Gehirnfunktionen situationsspezifisch automatisch zu steuern (z. B. Optogenetics, Closed-Loop-DBS). Insbesondere werden wir mögliche Anwendungen der psychiatrischen Neurochirurgie für forensische Kontexte untersuchen, z. B. zur Behandlung pädophiler oder psychopathischer Straftäter. Im juristischen Teilpaket sollen die rechtlichen Voraussetzungen und Grenzen für die evaluierten Verfahren aufgezeigt und bewertet werden. Hierbei soll vor allem positivrechtliche Herausforderungen sowie mögliche Vorlagen für gesetzgeberische Aktivitäten in den Fokus gesetzt werden. Gegenstand des rechtlichen Teilprojektes sind die dem positiven Recht zuzuordnenden Rechtsquellen sowie einschlägige Entscheidungen staatlicher Gerichte. - Wir analysieren die aktuelle Gesetzgebung inklusive der internationalen Gesetzgebung zur psychiatrischen Neurochirurgie. - Bioethische Diskurse werden insoweit in den Fokus genommen, als sie sich dezidiert auf positivrechtliche Herausforderungen beziehen oder aber als "Initialzündung" für gesetzgeberische Aktivitäten gedacht sind.