Der Einsatz von medizinischen Implantaten hat einen enormen Fortschritt in der Fürsorge der Patienten bewirkt. Jedoch kann es durch die Entstehung von bakteriellen Biofilmen und dadurch verbundene Antibiotika-Resistenzen immer wieder zu Infektionen kommen. Diese Infektionen führen in allen medizinischen Bereichen zu schlechten Behandlungserfolgen und sehr oft ist ein Austausch des Implantats erforderlich. Dieses Projekt führt ein neues Konzept zur Behandlung von Antibiotika-resistenten Biofilm-Infektionen ein. Bakteriophagen infizieren und lysieren artspezifische bakterielle Zellen innerhalb von Minuten bis Stunden. Da Bakteriophagen zur Vermehrung lebende Bakterien benötigen, können sie sich, sobald die Infektion beseitigt ist, nicht weiter reproduzieren. Daher eignen sich Bakteriophagen auf natürliche und artspezifische Weise zur Therapie von Multi-Antibiotika-resistenten Biofilm-Infektionen. Das Hauptziel des Projekts ist es, ein geeignetes Material zur lokalen Verabreichung von Bakteriophagen zu entwickeln, welches zur Behandlung von Antibiotika-resistenten Biofilm-Infektionen eingesetzt werden kann. Die Komplementarität der Projektpartner bietet ein breitgefächertes Wissen bezüglich essentieller klinischer, mikrobiologischer und Verfahrens-Technologie. Die Projektpartner haben bereits gezeigt, dass die Bakteriophagen-Therapie sowohl im Labor als auch im Patienten eine wirkungsvolle Anti-infektiöse Therapie darstellt. Durch die Zusammenarbeit aller Projektpartner wird die Effektivität der Bakteriophagen-Therapie noch um einiges vorangetrieben, indem die neusten Technologien an lokalen Verabreichungsmaterien verwendet werden. Eine wirkungsvolle Antibiotika-resistente Biofilm-Infektions-Therapie hätte einen enormen Einfluss auf den Patienten.
ANTIBIO-LAB: Bakteriophagen zur lokalen Antibiofilm-Therapie
Laufzeit:
01.07.2019
- 30.06.2022
Förderkennzeichen: 01KI1823
Koordinator: Charité - Universitätsmedizin Berlin - Campus Charité Mitte - Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie - Septische Chirurgie
Verbund:
Antibio-LAB
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Belgien
Schweiz
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften