Das Ribosom ist eines der Hauptziele von Antibiotika. Entsprechend machen aktuell multi-resistente Pathogene die meisten Ribosomen-inhibierenden Antibiotika unbrauchbar und unterstreichen auf diese Weise die Wichtigkeit der Entwicklung von neuen antimikrobiellen Komponenten. Wir konzentrieren uns daher in diesem Zusammenhang auf die Entdeckung von Ribosomen-inhibierenden Antibiotika mit gesteigerter Aktivität und Selektivität. Besonders interessant sind hier chemische Strukturen, die neue Bindestellen am Ribosom und verschiedene Schritte des Translationszyklus attackieren. Insbesondere ist unser Ziel (i) neue Aminoglykoside zu entwickeln, die eine hohe Aktivität und gesteigerte Selektivität aufweisen, um die Toxizität dieser klinisch wichtigen Klasse der Antibiotika zu umgehen; (ii) die Entwicklung neuer Prolin-reicher antimikrobielle Peptide als neue antimikrobielle Agenzien, welche von den verfügbaren hochauflösenden Ribosomenstrukturen und der Einfachheit der Synthese, sowie Modifikation profitieren; (iii) die Nutzung von Hochdurchsatz-Screening Verfahren zur Entdeckung von Komponenten mit neuen chemischen Strukturen, welche Aktivität gegen neue zelluläre Ziele aufweisen, wie zum Beispiel das "ribosome rescue system" und der "stringent response pathway". Um diese Ziele umzusetzen, arbeiten in unserem multidisziplinären Konsortium führende Wissenschaftler mit komplementären Expertisen in Mikrobiologie, Biochemie, chemischer Synthese und Strukturbiologie zusammen. Dies ermöglicht es uns, Aktivitätsmechanismen neuer antimikrobieller Agenzien, sowie deren Wirksamkeit in vivo und in vitro – insbesondere gegen Priorität 1 Pathogene der WHO-Liste und Mycobacterium tuberculosis – zu charakterisieren.
RIBOTARGET - Entwicklung von neuartigen Ribosomen-inhibierenden Antibiotika
Laufzeit:
01.04.2019
- 30.09.2022
Förderkennzeichen: 01KI1820
Koordinator: Universität Hamburg - Fakultät für Mathematik, Informatik u. Naturwissenschaften - Fachbereich Chemie - Institut für Biochemie und Molekularbiologie
Verbund:
RIBOTARGET
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Schweiz
Tschechische Republik
Frankreich
Italien
Schweden
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften