Glasfasern sind die am weitesten verbreitete Verstärkungsfaser mit 95 % Marktanteil. Weltweit werden jährlich rund 5 Millionen Tonnen Glasfasern produziert. Darüber hinaus wurden 2017 in Europa über 1 Million Tonnen glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) produziert. Diese werden beispielsweise in Schiffen, Windkraftanlagen oder Zügen verwendet. Seit 2012 ist in diesem Bereich ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen, wobei glasfaserverstärkte Kunststoffe in Bereichen wie dem Automobilsektor weiter an Bedeutung gewinnen. Der Herstellungsprozess von Glasfasern hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch nicht im gleichen Maße entwickelt, wie andere industrielle Prozesse. Während größere Düsenwannen, die größere Produktionsmengen ermöglichen, eingeführt wurden, wurden wenige Schritte unternommen, um das Konzept der Industrie 4.0 in den Glasfaserherstellungsprozess einzubringen. Prozessparameter können nicht in ausreichend gemessen und Aufgenommen werden. So kann zum Beispiel keine Rückverfolgung von Reklamationen mit Qualitätsproblemen ermöglicht werden, da die Prozessparameter aufgrund von fehlenden Technologien nicht ausreichend aufgenommen werden können. Während nachfolgende Prozesse, wie das Weben, in den letzten Jahrzehnten stark automatisiert und optimiert wurden, ist dies beim Glasfaserspinnen nicht geschehen. Ziel dieses Vorhabens ist die Exzellenz und Innovationsstärke des Forschungsstandorts Deutschland gemeinsam mit weniger innovationsstarken Ländern aus dem Mittelost- und Südeuropäischen Teil des EFR zu nutzen und auszubauen. Besonderer Fokus liegt, aufgrund des breiten Einsatzgebietes und des hohen Innovationspotenzials, auf der Entwicklung einer innovativen und neuartigen Anlage zur Herstellung von Glasfasern. In dem Vorhaben wird ein internationales Konsortium aufgebaut (Phase 1) und anschließend ein gemeinsamer Förderantrag vorbereitet und eingereicht (Phase 2)
Entwicklung einer grundlegend neuartigen Glasspinnanlage
Laufzeit:
01.07.2019
- 30.09.2020
Förderkennzeichen: 01DS19042
Koordinator: Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen - Fakultät 4 - Maschinenwesen - Institut für Textiltechnik und Lehrstuhl für Textilmaschinenbau (ITA)
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Irland
Lettland
Slowakei
Themen:
Förderung
Engineering und Produktion