Ähnlich der Entwicklung eines Schneeballs zu einer Lawine kann auch ein Schlaganfall die Entwicklung einer Demenz vorantreiben. Hierfür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend: Erstens, Ablagerungen des Proteins Amyloid, eines der bekannten Kennzeichen der Alzheimer Demenz; Zweitens, Entzündungsreaktionen des Nervensystems; Drittens, Veränderungen an der Blut-Hirn-Schranke, die das Gehirn u. a. vor im Blut zirkulierenden Krankheitserregern und Giften schützt und Viertens, Verschlüssen in Blutgefäßen, was zur Unterversorgung des Körpers und des Gehirns mit Sauerstoff führen kann. Nach aktuellen Erkenntnissen der Forschung kann eine Kombination dieser Faktoren eine fortschreitende Neurodegeneration verursachen. Die genauen Mechanismen der Interaktion sind jedoch weitgehend unbekannt. Das Verbundprojekt SNOWBALL untersucht daher diese Wechselwirkung durch Analyse verschiedener Schlüsselmoleküle. Dies geschieht am Beispiel der zerebralen Amyloid Angiopathie, einer Erkrankung der Blutgefäße des Gehirns. Durch bildgebende Techniken werden neuronale Netzwerke im Gehirn und Transportvorgänge an der Blut-Hirn-Schranke von Mäusen untersucht. Die Ergebnisse dieser Forschung sollen mit Daten von Schlaganfallpatientinnen und -patienten verglichen werden. Der interdisziplinäre Ansatz bindet Pharmakologen, Biologen, Radiologen sowie labortechnische und klinische Expertinnen und Experten auf den Gebieten der Neurodegeneration und der Schlaganfallforschung ein.
JPND-Verbundprojekt SNOWBALL: Wechselwirkung und Einfluss von zerebralem Amyloid und zerebraler Ischämie auf das Fortschreiten einer Neurodegeneration
Laufzeit:
01.04.2016
- 31.10.2019
Förderkennzeichen: 01ED1617A
Koordinator: Universität Heidelberg - Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Mannheim - Neurologische Klinik
Verbund:
SNOWBALL (JPND JPcofuND)
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Spanien
Frankreich
Niederlande
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften