Der Alpha1-Antitrypsin-Mangel (ATD, engl. für Alpha1-Antitrypsin Deficiency) ist eine seltene erbliche Stoffwechselerkrankung. Durch Veränderungen im Gen des Proteins Alpha1-Antitrypsin wird dieses nicht mehr korrekt hergestellt und lagert sich vor allem in der Leber verstärkt ab. Das veränderte Protein kann somit auch in anderen Organen wie der Lunge seine Funktion nicht mehr ausüben. Daher kommt es bei betroffenen Patientinnen und Patienten oft zu einer starken Leberschädigung sowie zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lungenfunktion, was in besonders schweren Fällen zu einem Multiorganversagen führen kann. Ziel des internationalen Verbundes ERAAT ist es daher, chemische Substanzen zu identifizieren, welche die Anreicherung des Proteins in der Leber verhindern. Dafür werden zunächst Substanzbibliotheken in einem Hochdurchsatzverfahren getestet und anschließend identifizierte hemmende Substanzen mittels verschiedener Assays validiert. Geeignete Substanzen sollen dann medizinalchemisch optimiert und pharmakologisch charakterisiert werden. Abschließend ist eine Machbarkeitsstudie der multiparametrisch optimierten Substanzen in einem geeigneten Tiermodell geplant. Langfristig sollen so die Voraussetzungen geschaffen werden, die präklinische und klinische Entwicklung von dringend benötigten Medikamenten zur Behandlung der ATD zu ermöglichen und somit die Therapie betroffener Menschen zu verbessern.
ERAAT - Alpha1 AntiTrypsin Deficiency (ATD): Identifikation von IRE1 Modulatoren, welche die Sekretion von ZA1AT wieder herstellen und das Potential haben, bei ATD-Patienten die Lungenfunktion zu verbessern sowie Leberschäden zu verhindern
Laufzeit:
01.10.2018
- 31.03.2022
Förderkennzeichen: 01GM1801
Koordinator: Lead Discovery Center GmbH
Verbund:
ERAAT - Alpha1 AntiTrypsin Deficiency (ATD)
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Kanada
Frankreich
Ungarn
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften