Für Bildung und Forschung zuständige Ministerien

Das Ministerium für Hochschulbildung und Forschung MESR („Ministère de l’Enseignement supérieur et de la Recherche“) hat die Federführung für Regierungspolitik in den Bereichen Hochschulbildungswesen und Forschung. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit fast allen anderen Ministerien, von denen einige auch (haupt-)verantwortlich für eigene Hochschulen oder Forschungseinrichtungen aus ihrem Fachbereich sind. Im interministeriellen Ausschuss für Forschung und Hochschulen MIRES wird den Einrichtungen unter Federführung des MESR ein Großteil der vom Parlament bereitgestellten Mittel zugewiesen. Zunehmend geschieht dies im Rahmen von fünfjährigen Ziel- und Leistungsvereinbarungen (COP, „Contrats d’objectifs et de performance“) und direkt mit den Standortzusammenschlüssen Comues („Communautés d’universités et d’établissements“) statt mit einzelnen Einrichtungen.

2018 wurde zudem ein Innovationsrat („Conseil de l’innovation“) geschaffen. Unter Vorsitz des Ministers für Wirtschaft und der Ministerin für Hochschulbildung und Forschung bringt dieser regelmäßig beteiligte Ministerien, umsetzende Instanzen und Expertinnen und Experten zusammen, um über Förderschwerpunkte der Innovationspolitik und der angewandten Forschung zu entscheiden.

Die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Forschung und Technologie wird vom MESR sowie dem Ministerium für Europa und Auswärtige Angelegenheiten MEAE gemeinsam verantwortet. Das MESR ist insbesondere zuständig für die Internationalisierung der Hochschul- und Forschungseinrichtungen, während das MEAE im Bereich „Wissenschaftsdiplomatie“ aktiv ist. Beide arbeiten an der Umsetzung der internationalen Aspekte der Nationalen Forschungsstrategie.

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Beratungsgremien für Forschungs- und Bildungspolitik

Ein im Dezember 2023 neu gegründeter Präsidialer Wissenschaftsrat (Conseil présidentiel de la science) gehören – auf freiwilliger Basis – zwölf hochkarätige Persönlichkeiten aus der französischen Forschung an. Das Gremium soll mindestens einmal pro Quartal mit dem Präsidenten zusammenkommen. Ziel ist es, auf höchster politischer Ebene aktuelle und zukünftige Beiträge der Wissenschaft zu berücksichtigen und so der französischen Wissenschaft eine internationale Führungsrolle zu sichern.

Der Strategische Forschungsrat CSR („Conseil stratégique de la recherche“) berät die Regierung als oberste Instanz unter der Leitung des Premierministers zu Forschungsfragen, ist jedoch seit der Vorlage der Nationalen Forschungsstrategie 2015 nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Dafür ist der ministerienübergreifende Innovationsrat („Conseil de l’innovation“) ein aktiver Akteur und vergibt jährlich 250 Millionen Euro aus dem ebenfalls 2018 geschaffenen Fonds für industrielle Innovationen („Fonds pour l’innovation et l’industrie“) (siehe oben). Auch die Interessenvertretungen der Hochschulen, insbesondere die Hochschulrektorenkonferenz France Universités können vom MESR beratend konsultiert werden. Das Parlamentarische Büro für Forschungs- und Technikfolgenabschätzung OPECST („Office parlementaire d'évaluation des choix scientifiques et techniques“) veröffentlicht regelmäßig Berichte zur Bewertung wissenschaftlicher und technischer Fragen. Die Beobachtungsstelle für Wissenschaft und Technik OST („Observatoire des sciences et des techniques“) veröffentlicht jedes Jahr Datensätze zur FuE-Leistung Frankreichs, aber auch im internationalen Vergleich.

Für die Bewertung von Begutachtungsprozessen anderer Instanzen (insbesondere Hochschul- und Forschungseinrichtungen) ist der Hohe Evaluierungsrat HCERES („Haut Conseil à l’évaluation de la recherche et de l’enseignement supérieur“) zuständig. Über die Einstellung und Beförderung aller Hochschullehrenden an den Universitäten entscheidet der Nationale Universitätsrat CNU („Conseil national des universités“), in dem über 1.800 Hochschullehrer versammelt sind. Die Kommission für den Ingenieurtitel CTI („Commission des Titres d’Ingénieur“) ist eine unabhängige Einrichtung, die seit 1934 alle französischen Ingenieurdiplome akkreditiert.

Darüber hinaus haben auch die fünf Forschungsallianzen eine beratende Funktion für ihren jeweiligen Wissensbereich bei der Umsetzung der Nationalen Forschungsstrategie SNR.

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