StartseiteLänderEuropaFrankreichBericht des französischen Senats: Russischer Markt eröffnet deutschen und französischen Firmen im Bereich der Energietechnik gute Absatzchancen

Bericht des französischen Senats: Russischer Markt eröffnet deutschen und französischen Firmen im Bereich der Energietechnik gute Absatzchancen

Abgesehen von dem besonders gelagerten Kernenergiesektor gilt das ganz besonders für die Bereiche der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Der kürzlich vom französischen Senat vorgelegte 50 Seiten umfassende Bericht unter dem Titel "Russland: Macht oder Interdependenz im Energiesektor ?" fasst aus französischer Sicht die Ergebnisse einer Informationsreise einer siebenköpfigen Delegation des Senats zusammen.

Der Bericht ist in zwei Hauptteile gegliedert:"Die Energie im Herzen der russischen Wirtschaftsmacht" (Erster Teil) und "Gelegenheiten für  Kooperationen und Investitionen Frankreichs" (Zweiter Teil).

Die Autoren des Berichts bezeichnen die Energie als den wichtigsten Pfeiler der russischen Wirtschaft. Sie heben  die strategische Rolle von Gasprom hervor und behandeln die Schwachpunkte einer von der Substanz lebenden Wirtschaft ("économie de rente").

Im vorliegenden Zusammenhang sind die Abschnitte "Ein energiepolitisches Bouquet, das der Diversifizierung bedarf" (Erster Teil II B; Seiten 19 - 22) und "Eine verbesserungsbedürftige Energieeffizienz" (Erster Teil II C; Seiten 23 -24)  von besonderem Interesse.

Der Bericht stellt die langfristigen Ausbauziele der zivilen Kernergie (30 % der Elektrizitätserzeugung: 26 Druckwasserreaktoren der 3. Generation bis 2025; Verlängerung der Laufzeiten der bestehenden Kernkraftwerke und Ausbau ihrer Kapazitäten  sowie Steigerung ihrer Verfügbarkeit) dar. Russland habe den Ehrgeiz, zur Gruppe der 3 führenden Länder des Kernenergiesektors zu gehören und auf längere Sicht zum Weltmarktführer zu werden (einschließlich Brennstoffkreislauf und Wiederaufbereitung). Auch die Entwicklung des Schnellen Brüters zur industriellen Reife gehöre in diesen Zusammenhang.

Russland habe - so der Bericht - im Bereich der Erneuerbaren Energien seine Vorreiterrolle der Jahre 1920 - 1930 weitestgehend verloren, da es in den Jahren 1959 - 1960 ganz auf die Ausbeutung und Nutzung seiner fossilen Energiequellen gesetzt habe. Hier bestehe auf regionaler und lokaler Ebene ein großer Bedarf. 70 % des russischen Territoriums seien nicht an das zentrale Elektrizitätsnetz angeschlossen. 10 Millionen Russen müssten auf -häufig defekte- mit Diesel betriebene Generatoren zurückgreifen.

Der Bericht zitiert Schätzungen, nach denen in Russland das wirtschaftlich nutzbare Potenzial der Erneuerbaren Energien 25 % - 30 % des Primärenergieverbrauchs abdecken könne; z.B. seien zur Zeit nur 20 % des hydraulischen Potenzials der Elektrizitätserzeugung erschlossen. Der Ist-Zustand der anderen Erneuerbaren Energien (Geothermie, Biomasse, Windkraftanlagen) wird in dem Bericht beschrieben.

Auch hinsichtlich der Energieeffizienz liege Russland weit hinter den Ländern Westeuropas zurück .

In Zweiten Teil des Senatsberichts (Seiten 27 - 46) werden der Stand der französisch-russischen Wirtschaftsbeziehungen und die diesbezüglichen Strategien von Total, GDF - Suez und EDF im Bereich Erdöl und Erdgas sowie von EDF, GDF - Suez und Alstom im Elektrizitätssektor dargestellt.

Der Zusammenarbeit im Bereich der Energieeffizienz widmet der Bericht einen besonderen Unterabschnitt ( Zweiter Teil I C).

An mehreren Stellen weist der Bericht auf die starke Marktstellung deutscher Unternehmen in Russland hin.

Der Abschnitt II des Zweiten Berichtsteils  (Seiten 36 - 46) behandelt ausführlich Entwicklungpotenziale und -perspektiven von Murmansk und seines Umfeldes ("Le Grand Nord Russe"; Projekt SHTOKMAN) unter Darstellung der vielfältigen technologischen Herausforderungen, die sich hierbei stellen.

Quelle: www.senat.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Deutschland Frankreich Russland Themen: Energie Wirtschaft, Märkte

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