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Campus Condorcet für Geistes- und Sozialwissenschaften bei Paris eröffnet

Berichterstattung weltweit

Im Norden von Paris entsteht der größte Campus für Geistes- und Sozialwissenschaften in Europa. Jetzt wurde der Lehr- und Forschungsbetrieb aufgenommen. Bis 2023 soll der neue Standort komplett fertig gestellt sein.

Am 8. Oktober 2019 wurde der Campus Condorcet in Aubervilliers (Großraum Paris) im Beisein der Präsidentinnen und Präsidenten der elf beteiligten Hochschul- und Forschungseinrichtungen offiziell eröffnet. Ein zweiter, kleinerer Standort bei der nahe gelegenen Porte de la Chapelle und noch in Paris selbst wird bis voraussichtlich 2022 fertig gestellt. Dort werden vor allem grundständige Studiengänge angeboten. Zusammen wird der Condorcet Campus der größte Standort für Geistes- und Sozialwissenschaften (GSW) in Europa sein und auf 7,4 Hektar bis zu 16.000 Studierende und Forschende, zwei Auditorien, elf Gebäude, 450 Wohnheimplätze und 88 Unterkünfte für Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler beherbergen.

Der neue Campus soll den Austausch zwischen den Hochschul- und Forschungseinrichtungen befruchten, Forschung und Lehre besser miteinander verknüpfen und die französischen GSW auch international sichtbarer machen. Die renommierte Hochschule für Sozialwissenschaften EHESS (École des hautes études en sciences sociales) und die Forschungsorientierte Hochschule für Höhere Studien EPHE (École pratique des hautes études) – Initiatoren des Projekts – haben einen Teil ihres Lehrangebots und ihrer Forschungsstruktur verlagert und ziehen bis 2021 bzw. 2023 komplett nach Aubervilliers. Ebenso wie das Nationale Institut für demographische Studien INED, das bereits im Dezember 2019 seine neuen Räumlichkeiten beziehen wird. Hinzu kommen weitere Forschungsinstitute und -gruppen der beteiligten Partner, unter anderem ein Drittel aller GSW-Forscherinnen und -Forscher des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung CNRS. Auch das neue, hochdotierte Interdisziplinäre Institut für Migrationsstudien ist auf den Campus gezogen. Die beteiligten Universitäten verlagern einen Teil ihrer Masterprogramme nach Aubervilliers, beispielsweise Paris 13 Psychologie oder Panthéon-Sorbonne Geschichte. Eine neue Bibliothek (Fertigstellung 2021), wird über eine Millionen Dokumente aus über 50 Bibliotheken und von 16 Standorten an einem Ort zugänglich machen, darunter auch die umfangreichen Bestände der EHESS und der Stiftung der Maison des sciences de l’homme (FMSH).  Um neue Ideen zu fördern und die Studiengänge der Zukunft zu entwickeln, wurde ein „Projekthotel“ eingerichtet und der Austausch mit den Naturwissenschaften wird stärker in den Fokus gerückt.

Die Idee für den Campus in Aubervilliers wurde ursprünglich von der EHESS und der EPHE entwickelt. Sie schlossen sich 2008 mit der Universität Panthéon-Sorbonne (Paris 1) zusammen, die in La Chapelle neue Gebäude für ihre grundständigen Studiengänge plante. Weitere acht Einrichtungen sind mittlerweile an dem Projekt beteiligt: Die Universitäten Sorbonne Nouvelle (Paris 3), Vincennes – Saint-Denis (Paris 8), Paris Nanterre (Paris 11), Paris 13, die Hochschule für Archiv- und Bibliothekswesen ENC (École nationale des chartes), die FMSH, das CNRS und das INED.

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Quelle: Educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Geistes- und Sozialwiss.

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